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Ungarn exponirte mit der Locomobile von Dorning & Graf Batthyany zugleich die einzige rotirende Dampf-Maschine, welche überhaupt aut der Ausstellung zu sehen war.

Die 8pferdige Locomobile von Lilpop, Kan & Comp, in Warschau machte sich durch ihre eigenthümliche Anordnung bemerkbar. Auf vierrädrigem Wagenstand ein hübscher verticaler Field-Kessel und eine Maschine in derart geeigneter Lage, dass der Cylinder knapp ober die Vorderräder und die Kurhelwelle nahezu in die Höhe der Kesseldecke zu liegen kam. Ein vom Abdampf durchzogener Vorwärmer war der Maschine beigegelten.

Andere Dampf-Motoren mit kleiner Arbeitsleistung, spe- eiell dem Kleingewerbe gewidmet, waren auf der Ausstellung in den Moteurs domestiques (System Hipolvte Fontaine) von Mignon & Kouart in Paris und in den Dampf-Motoren von Fried. Siemens in Dresden zur Darstellung gebracht.

Die Ersteren sind eigentlich verticale halbtixe Dampf- Maschinen, welche sich hauptsächlich nur durch ihre Kleinheit (,'t bis 0 Kilogrammeter seeundliehe Leistung) von den gewöhn­lichen Typen unterscheiden. Sie bestehen aus einem, durch einen Kranz von Gasflammen geheizten Köhrenkessel mit fast completer Armatur und einer allerdings höchst primitiven Dampf-Maschine, an der sich nichts destoweniger alle hiezu gehörigen Haupttheile vorfinden. Die Dampfspannung ist 5 bis 0 Kilog. und der stünd­liche Gasverbrauch circa 100 Liter per 1 Kilogrammeter.

Es ist klar, dass diese Maschinen ihrem Zwecke nicht ent­sprechen. Schon die relativ hohen Anschathmgskosten und die in unerfahrenen Händen gefährlich hohe Dampfspannung machen sie ungeeignet, als Motor für das Kleingewerbe zu dienen.

Tn den Motoren von Siemens hingegen ist eine ebenso originelle als ingenieuse Klee verkörpert. Es wird bei denselben der ,.Auftrieb - des am Boden eines Gefässes sich bildenden und durch die Wassermasse emporsteigenden Dampfes als motorische Kraft benützt. Diese Maschinen, welche auf der Ausstellung

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