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Einheit ist nun der Widerstand, den der Strom in einer Quecksilber-Säule von l ,n Länge und l ,n,u Durchmesser zu überwinden hat. Mit Hilfe der liheostate nach Weatstone, Poggendo rf und Jacoby, und wenn die auf diesen für feinere Messungen berechneten Apparate aufgewickelten Widerstände nicht mehr ausreichen, durch Einschaltung der W i d e r s t a n d s r o 11 e n, wird der Gesammtwiderstand einer ganzen Leitung gemessen, dein daun der innere Widerstand entsprechen muss. Um dies zu erleichtern, dienen die Widerstandskästen, deren Siemens & Halske in seiner Separat-Ausstellung (Deutschland) eine ganze Reihe vorführt.
Der Siemens’sehe Universal -Widerstandskasten ist ein neues Instrument und lässt sich nicht nur als gewöhnliche Widerstands-Scala benützen, sondern auch als Weatstone’sche Drücke zur Messung der Batterie-Widerstände nach einer neuen, von Dr. Werner Siemens angegebenen Methode, und zur Vergleichung elektro-motorischer Kräfte nach der von Du Bois- Rey in ond moditicirten Comp ens ations - Methode von Poggendorf*).
Die Ablesung der Stromstärke geschieht sodann nach der zuerst von Oersted gemachten Beobachtung, dass eine freischwebende Magnetnadel stets die Tendenz hat, sich auf einen in ihrer Nähe circulirenden Strom senkrecht zu stellen. Ampere vervollkommnete und erweiterte die Kenntnisse über das Verhalten der Magnetnadel zum Strome und umgekehrt, und bald darauf folgte die Construction einer Reihe von sehr feinen Instrumenten, die dazu dienen, einen schwachen Strom zu stärken, um dadurch einen grösseren Aufschlag der Nadel zu erhalten. Dahin gehören die verschiedenen Multiplicatoren, Tangenten- und Sinus-Boussoleii, Galvanoskope und Galvanometer, die wir in den mancherlei Abtheilungen dieser Gruppe ausgestellt linden.
*) Es liegt nicht im Interesse unseres Berichtes, auf alle die Einzcln- heiten eines so complicirton Instrumentes einzugehen; Solche, die sich speciell dafür intercssiren, verweisen wir auf Dr. Karl Eduard Zctzsche’s Mittheilung über die Siemens & Ilalske’schen Telegraphen-Apparate (Zeitschrift für Mathematik und Physik. Teubner in Dresden, 1873).