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gedenken, welche die elektrische Kraft an die Stelle anderer Kräfte zur Hervorbringung von Bewegungen zu setzen sieh zur Aufgabe machen*).

Vielfach sind die Methoden, in welchen man die Elektricität als Triebkraft anzuwenden versucht hat und gibt Dubs r An­wendung des Elektro-Magnetismus hierüber Auskunft, ln der Ausstellung fand sich nur eine einzige bemerkenswerthe elektro­motorische Maschine, d. i. jene von Kravogl in Innsbruck. Benützte man sonst mit dem bedeutendsten Erfolge die Anzie­hung und Abstossuug zwischen künstlichen, durch fortwährenden Stromwechsel stets polwechselnden Elektro-Magneten oder mit noch viel mehr Oekonomie zwischen permanenten Kunst-Magneten und temporären stromwechselnden Elektro - Magneten, so hat Kravogl hingegen zur Bewegung seines Apparates die Verrückung des Schwerpunctes benützt. Sein in einem kleinen Modelle schon in Baris zum ersten Male ausgestellter Apparat besteht aus einem Bade, dessen Umfang eigentlich lauter mit seidenübersponnenem Drahte überzogene hohle Spulen bilden, in welchen ein Eisenkern, der etwa den sechsten Theil der Kreisperipherie und mit ihr denselben Krümmungs- Halbmesser hat, so eingelegt ist (mit Bollen), dass er sich innerhalb dieser kreisförmig gebogenen, aus den Spulen gebildeten Bohre leicht bewegt und daher dem Gesetze

*) (Solche Bewegungen bringen wir durch Wasserkraft, Handarbeit, Federn und Gewichte oder Dampfkraft etc. lnrvur. Wasserkralt ist oft nicht vorhanden für Federn und Gewichte wäre die Bewegung zu stark und schnell. Dampf-Maschinen lassen sich nicht leicht überall anbringen, sind im Kleinen nicht gut brauchbar und verlieren bei interiuittirender Arbeit ausserordent­lich viel an Heiziuateriale; auch sind sie nicht stets sofort zur Hand, son­dern müssen erst geheizt werden, erfordern einen Wärter etc. Diesen Uebel- stiinden würde die elektrische Batterie nun freilich abhplfen, und theoretisch sollte sie nach der Theorie der Erhaltung der Kraft auch genau denselben Worth in der Bewegung uns wiedergeben, als andererseits zu ihrer Erzeugung an Bewegung notlnvendig wäre; doch bringt es unsere Dampf-Maschine nicht einmal dazu, den zehnten Theil der von der Kohle erzeugten Wärme in Bewegung umzusetzen, so erreicht die Bewegung, die wir bis jetzt mit der Elektricität hervorgebracht haben, noch kaum den hundertsten Theil. und kostet selbst bei den bestconstruirtcn Apparaten dieser Art nur dev Verbrauch an Säure und Zink etwa 20 fi. per Pferdekraft und Tag.