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der Ausbildung des Kettungswesens an den deutschen Küsten, Letzteres hingegen durch die Vorl'ührung seiner Verkehrsanstalten und durch die äusserst elegante und gewinnende Gruppirung und Ausstattung seiner maritimen Abtheiluug. Italien brachte in maritimer Beziehung hauptsächlich seine Kriegsflotte in würdiger Weise zur Anschauung.

Hanf- und Draht-Taue.

An Schilfs-Zurüstungsstücken besitzen wir gegenwärtig kaum mehr als die alten Seefahrer anzuwenden pflegten. Nur hat bei uns eine durchgreifende Verbesserung nach allen Richtungen platzgegriffen, so zwar, dass wir auf der Ausstellung hauptsächlich nur Verbesserungen schon bekannter Objecte vorfinden.

Die übertriebene Aengstlichkeit, welche in der Schiffahrt früherer Zeiten durch eine mangelhafte Bildung der Seeleute genährt und durch das Festhalten eigentümlicher Vorurteile noch weiters unterstüzt wurde, ist in der neueren Schiffahrt zum grossen Tlieile verschwunden, indem sich logischere Folgerungen in derselben Bahn gebrochen halten, und alle Gefahren auf das richtige Maass redueirt worden sind. Ebenso ging es mit der Zurüstung der Schilfe. Die mächtigen Ankerkabel, welche auf grossen Schiffen Mannsdicke hatten und den Stolz der alten Bootsleute bildeten, sind von der viel stärkeren und dauerhafteren Kette verdrängt, deren Conservirung viel leichter und deren Unter­bringung weniger umständlich ist.

Ein ähnlicher Umschwung vollzieht sich in unseren Tagen auch bei der Zutakelung der Schiffe und zwar bei jenen Tau- Sorten, welche das stehende Gut der Bemastung bilden. Man beginnt das Drahttau im grösseren Maasse auf den Schiffen einzu­bürgern. Vorerst nur auf Dampfern und auf Kriegsschiffen, aber lange wird es nicht währen, so werden auch die Segelschiffe dieses neue Material zur Verwendung bringen.

Dessen ungeachtet befindet sich heute noch die Hanftau- Industrie in grossem Flore, wie uns die Weltausstellung in ecla-