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Tn der französischen Galerie führt uns W. Waloker (in Paris, Uue Kochechouart 4*2) in recht gelungener Zusammenstellung alle Apparate vor, welche nach seinem (schon in Paris 1867 erschienenen) Systeme in Thätigkeit gesetzt werden können. Da gibt es Drücker mit combinirten Schlagwerken, Rondencontrol- Mechanismen, Glockenzüge, pneumatische Apparate zum Oeftnen der Thüren, endlich Steuer und Maschinen, Telegraphen mit und ohne Beleuchtung. Der äusseren Form nach unterscheiden sich die letztgenannten nur wenig von den Zug-Apparaten. Wie bei diesen erfolgt das Commando durch die Bewegung eines Zeigers, der auf einer vertical stehenden Scheibe die vorkommenden Befehle anzeigt *).
Das Commando der deutschen Kriegsmarine hat einen pneumatischen Ordre-Telegraphen nach dem Systeme Töpfer und Schädel in Berlin (Köthener Strasse) ausgestellt, an welchem wir ausser dem Tableau für die Befehle in die Maschine noch ein zweites finden, auf welchem vom Maschinisten der jeweilige Grad der Kraft angezeigt wird, mit welcher die Maschine arbeitet. Die Kohrleitung ist eine doppelte und repräsentirt sich als ein ganz stattliches Tau.
Hugo Becker in Berlin hat gleichfalls einen pneumatischen Commando-Apparat ausgestellt, welcher nur einen Taster für die Maschine und für das Steuer besitzt. Die Ordres in den Maschinenraum werden durch Zahlen von 1 bis 8 für „Vorwärts“ und ebenso vielen für „Rückwärts“ gegeben. Nachdem hierbei
dieser Ordre - Apparate auf den Kriegsschiffen das wohl gerechtfertigte Bedenken ausgesprochen, dass ein Schuss oder irgend ein Splitter die Rohrleitungen zu unterbrechen vermag, welches schon durch ein blosses Plattdrücken der Röhrchen geschehen kann, in welchem Falle eine rasche Herstellung der Verbindung zwischen dem Comniandanten und den verschiedenen Schiffstlieilen nicht möglich wäre. Bei Handelsschiffen aber, namentlich für Passagierdampfer, wenn der Steuermechanismus weitab von der Brücke steht, empfehlen sich derlei Apparate ganz vorzüglich.
*) Die auf den französischen Schiffen „Taureau“, „Solferino“ und „Provence“, auf dem russischen Schiffe „Pojärski“, sowie auf den Dampfern „St. Laurent“ und „Sereire“ der Comp. Gen Transatlantique eingerichteten Ordre-Telegraphen haben sich gut bewährt.