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Welche Gattung Personen- oder gedeckte vierrädrige Giiter- (Last- oder Fracht-) Wagen gestattet nun die zwockmässigsto Verwendung zur Aufnahme von Verwundeten?

Bezüglich der Construction würden sich wohl die mit leich­teren Federn montirten Personen-Wagen besser eignen, als die für eine grössere Belastung eingerichteten Güter-Wagen * *). Jedoch ist nicht nur die Umwandlung hei den gewöhnlichen Personen- Wagen wegen Herausnahme der fixirten Sitzplätze, Anbringung von breiten Seitenthiiren etc. sehr umständlich, sondern'sind auch solche während eines Krieges gewöhnlich nicht in genügender Menge zu bekommen.

Letzteres ist nicht der Fall bei den Güter-Wagen, die zur Kriegszeit in grösserer Anzahl Munition und Proviant auf den Kriegsschauplatz schaffen und bei geeigneter, schon im Beginne des Krieges vorgenommener Umänderung zum Küc-ktrapsporte von Verwundeten ausgenützt werden können. (Solches geschah im deutsch-französischen Kriege auch zumeist.) Uehordies ver­dienen die Güter-Wagen wegen der schnelleren Beschaffbarkeit zur Kriegszeit und der leichteren Adaptirbarkeit ihres freien Innenraumes den Vorzug vor den Personen-Wagen zur Um­gestaltung in Verwundeten-Wagen: dazu halten erstere wegen ihrer breiten Seitenthiiren noch den Vortheil des leichteren und rascheren Verladens der Patienten.

Werden nun an diesen Wagen noch Dach-Laternen all­gebracht, die in Friedenszeiten durch eine leicht abnehmbare Blechverschaltung geschlossen gehalten werden können, so ist für Ventilation (und auch Tagesbeleuchtung) viel vollkommener

in »len, den Sonnenstrahlen exponirten, Wagen stehender Züge mindern, ln Verbindung mit den Mundyschen Dachlaternen dürfte durch die doppelte Decke das Erreichbarste an Ventilation und Kühlung gegeben sein

*) Während des deutsch-französischen Krieges wurden von Preussen und Württemberg nach amerikanischem Systeme gebaute Personen-Wagen zu Verwundeten-Wagen angewendet, deren Adaptirung mehr minder schnell von Statten ging; denn die preussischen Personen-Wagen 4. Classe hatten nur Stehplätze für Passagiere, bei den württembergischen Wagen waren die Sitzplätze längs der Seitemvand bei freiem Durchgang angebracht.