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fingere Industrien, welche in Paris als bescheidene Neu­linge aufgetreten sind, bewähren ihre Lebensfähigkeit durch die Mannigfaltigkeit und Vorzüglichkeit ihrer Erzeugnisse; so die Producte aus Asphalt, Holz-Cement, Steinpappe und Filz, so die künstlichen Steine, so der comprimirte Beton, so die. zerlegbaren Häuser aus Holz und Metall.

Endlich finden wir eine von Tag zu Tag steigende Benützung der von Mechanik und Physik gebotenen Hilfsmittel bei der Ausführung gewöhnlicher und aussergewöhnlicher Verrichtungen, so die Dampfwalze zur Comprimirung der Schotterstrassen, so die verbesserten Apparate zum Heben und Transportiren von Waaren, Baumaterialien etc., so endlich die Anwendung der Versenkküsten zur Herstellung von Fundirungen unter Wasser mittelst comprimirter Luft u. a. m.

Halten wir eine flüchtige Rundschau über die hervorragend­sten Darstellungen auf den drei grossen Gebieten des Bauwesens, nämlich: Hoch-, Wasser- und Eisenbahnbau, so können wir über dieselben Folgendes berichten: *

Der Hochbau ist vorzugsweise durch die in den Gross- Städten geschaffenen Werke repräsentirt. Paris, Hamburg und Wien*) führen uns eine Reihe interessanter Bauten vor, um die sowohl von dem Architekten, als auch Ingenieur geübte Thä- tigkeit zu illustriren. AVährend der erste bemüht ist, durch die Grossartigkeit der monumentalen Gebäude den Comfort des bürger­lichen Wohnhauses und die Billigkeit des Arbeiterhauses, den Fortschritt der Baukunst zu documentiren, so führt uns der Ingenieur die Gesammtheit der zum städtischen Haushalte gehö-

*) Von den genannten Städten zeichnen sich die interessanten Collectiv- Ausstellungen der Ville de Paris und der Bau-Deputation (Bauanit) von Hamburg durch Vollständigkeit und harmonische Gruppirung des Vorgeführten aus, während wir bei Wien einem empfindlichen Mangel an Concentrirung der exponirten Gegenstände begegnen und die Werke der Ingenicurkunst zu unserem Bedauern beinahe gänzlich vermissen. Auch bei der von dem Gcmeinderathe veranstalteten historischen Ausstellung der Stadt Wien finden wir leider die durch die grossartigen Bau-Ausführungen (Stadt-Erweiterung, Wasserleitung, Kanalisirung, Garten- und Brückenbau) verschwenderisch gebotenen Momente nicht in einer der Bedeutung des Gegenstandes und der Leistung der Gross-Commune entsprechenden Weise zur Geltung gebracht.