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Bei dem grossen Reichthuine an Stein, dessen Varietäten über alle Provinzen Oesterreichs vertheilt sind, kann es der vater­ländischen Industrie nicht fehlen, nicht nur der einheimischen Bauthätigkeit ein schönes und billiges Material zu liefern, sondern auch einen wichtigen Export-Artikel zu bilden. Die Mittel hiezu sind: Aufwand von mehr Intelligenz für die heute grösstentheils noch primitive Ausbeute der Steinbrüche und grössere Benützung der durch die Mechanik gebotenen Hilfsmittel für die Bearbeitung der gewonnenen Steine, um sie in die von der Baukunst verlangte Form zu bringen. Hoffen wir, dass die angedeuteten Mittel eine immer grössere Anwendung finden, um den oben erwähnten Zweck zu erreichen.

- Wir haben von den natürlichen Baumaterialien noch des Schiefers und des Holzes zu gedenken.

Die grossen Vorzüge des Schiefers (Festigkeit, geringes (jewicht, lange Dauer und Wetterbeständigkeit) machen ihn in erster Linie zum Eindecken der Dächer geeignet. Ausserdem werden noch mannigfache andere Artikel aus Schiefer gefertigt, zu welchen sich dieses Material wegen seiner sonstigen Vorzüge (schöne Färbung, Polirfähigkeit, grosse Dichtigkeit und Härte) eignet. Platten zu Tischen und Billards, zur Herstellung von Bassins, zur Pflasterung in Mosaiken, zu Stufen, Badewannen

и. s. w. werden verfertigt; ja selbst der Künstler verachtet das Material nicht und macht vertiefte und erhabene Arbeiten daraus. Die Abfälle des Schiefers haben in der letzten Zeit Veranlassung zu einer neuen Industrie, gegeben, indem die früher werthlosen Abfälle verkleinert und mit einem Bindemittel (Mastix) zu einer harten widerstandsfähigen Masse verarbeitet werden, welche in die für die Anwendung nöthige Form gebracht wird, als: Rinn-, Pflaster-, Saumsteine, Platten in Mosaik etc.*).

vorzüglichen Arbeit der Gegenstände zu nennen: die Actien-Baugesellschaft für Strassen - und Brückenbau in Wien, die Collectiv-Ausstellungen der Kunzendorfer und Saulsdorfer Stein me tze in Schlesien, sowie der

к. k. Ackerbau - Gesellschaft in Görz, das krainerische Landes- Museutn in Laibach und das Municipiurn von Pirano.

*) Die Betheiligung der Nationen an den Schiefer-Producten war eine verhältnissroässig schwache, indem nur Deutschland und Oesterreich Nennens-