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Die Feder-Laschen aus gehärtetem Stahl, von Dering in der englischen Abtheilung ausgestellt, haben seit der letzten Pariser Ausstellung keine Moditication erfahren, sind aber seither auf englischen Bahnen mehrfach angewendet worden*).

Zieht man ein Besinnt aus der Darstellung der Oberbau- Objecte, so lässt sich zwar ein stetiges Fortschreiten sowohl in Bezug auf Material als Systemformen nicht verkennen, aber wirklich durchgreifende Neuerungen von besonderer Bedeutung und Tragweite hat die Ausstellung nicht aufgewiesen.

Es mag diese Thatsache umsomehr befremden, als die letzte Pariser Ausstellung, speciell in Bezug auf Eisenbahn-Oberbau, eine so überreiche Fülle von neuen Ideen und Constructionen enthielt, dass man sich für die nächste Zukunft grosse Erfolge versprechen durfte. Diese Erwartung wurde getäuscht und die schwache Betheiligung Amerikas und Englands hat die Lücke hier wie in keinem andern Zweige nur noch fühlbarer gemacht.

schrauben immer praktische Schwierigkeiten bieten wird, wenn die Gewinde eingerostet oder die Bolzen selbst um ein sehr geringes Maass verbogen, oder bei den oberen und unteren Temperaturgrenzen der Schienen, wo der Spiel­raum zwischen den Bolzenlöchern in den Laschen und dem Schienensteg aufgehoben ist, eingeklemmt sind. In allen Fällen, wo durch Curven, Geleise-Senkungen etc. eine Spannung in der Laschen-Verbindung eintritt, die nicht nach der Richtung der Bolzen-Achse wirkt, muss nothwendig das Ein- und Ausschrauben der Bolzen erschwert werden, und kann, besonders wo es sich um rasches Auswechseln schadhafter Schienen, kurz vor dem Eintreffen eines Zuges, handelt, zu den schlimmsten Consequenzen führen. Wenn man bedenkt, wie gering die Kraft ist, mit welcher eine Schrauben­mutter in Folge der Wirkung von Erschütterungen strebt, sich loszudrehen, resp. wie gering der Widerstand sein muss, um das Losdrehen zu verhüten, so erkennt man, dass durch die erwähnten Unterlagsplättchen dem Bedürfniss vollständig genügt wird, und zwar auf viel einfachere Weise, als dies bei den Laschen-Gewinden geschieht.

*) Da diese Laschen den Schienenfuss umfassen und mit einer gewissen Elasticität sich an die Schienen anpressen, bilden sie eine gute Verbindung, ohne Bolzen, Schrauben oder Keile zu benöthigen. Die nachtheilige leichte Verschiebbarkeit der Schienen-Enden, welche bei dieser Laschen-Verbindung nothwendig stattfindet, kann durch Mittel platten und Einschnitte in den Schienenfuss, durch welche die Schienen-Nägel gehen, wenigstens theilweise aufgehoben werden.