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Barkers hydraulische Bremse ist seit Ende 1871 auf der englischen Great-Eastern-Bahn fortwährend in Anwendung, und ihre Wirkung soll in jeder Beziehung den Anforderungen ent­sprechen.

Von den verschiedenen Systemen elektro-magnetischer und automatischer Bremsen hat sich kein einziges in der Praxis bleibende Geltung zu verschaffen gewusst, und selbst die genial construirte, selbstwirkende Bremse von Guörin ist nach langem Gebrauch auf französischen und den römischen Bahnen wieder aufgegeben worden. Die Heberleinsche continuirliche Bremse fand sich an einer Locomotive von Krauss und einer solchen von Maffei in München vor, und es findet dieses System hauptsächlich in Baiern und Russland immer mehr Aufnahme. Die Dampf- Bremse von Lechatelier ist in Frankreich und überall da, wo die französischen Normen acceptirt sind, in Anwendung. In Deutschland und Oesterreich sind die gewöhnlichen Spindel- Bremsen , trotzdem sie ein zahlreiches Bedienungs - Personal erfordern und rücksichtlich der Oekonomie und Sicherheit des Betriebes sehr viel zu wünschen übrig lassen, ausschliesslich im Gebrauch. Die Tender - LocomotiveNord der Berliner Maschinenbau-Actiengesellschaft ist mit einer Exterschen Bremse versehen.

Die Sicherlieits-Ventile waren in den mannigfaltigsten Formen vertreten. Die zuerst von Ramsbottom eingeführte directe Ventil-Belastung mit starken Federn ist bei deutschen Maschinen mehrfach eingeführt worden.

Nach diesen allgemeinen Bemerkungen sollen hier angereiht die hervorragendsten Objecte in Kürze speciell angeführt werden. Der ganze ausgestellte Locomotiv-Park zählte 47 Nummern, von denen Deutschland 18, Oesterreich 15, Belgien G, Frankreich 3, England und Russland je 2 und Italien 1 geliefert hatten. Unter diesen befanden sich 13 Personenzug-Locomotiven, 24 Last- und Rangir-Locomotiven und 10 kleinere Maschinen für secundäre Bahnen.

Hinsichtlich der Personenzug - Locomotive erwähnen wir, mit Deutschland beginnend, die Schnellzug-Maschine von