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etwas darüber sagen: die Ausstellung, obschon reichlich beschickt, liess kaum mehr als den Schluss zu, dass in der Schweiz Heissig und schön gearbeitet und daneben viel gesungen wird. Und doch ist es bekannt , dass das Unterriohtswesen in der Schweiz (die Siid-Cantone Tessin und Wallis etwa ausgenommen) mit dem deutschen auf ziemlich gleicher, also auf hoher Stufe steht. Es lagen wohl statistische Ausweise vor, Schulbücher und andere Lehrmittel waren ausgestellt, sogar ein schweizerisches Muster- Schulgebäude war zu sehen: allein die Mangelhaftigkeit jener, die Ueberfüllung dieses liess zu keiner klaren Vorstellung kom­men ; nur der nüchterne, berechnende, immer dem Praktischen und der Speculation zugeneigte Sinn der Schweizer leuchtete aus Allem heraus*).

Noch schwerer als bei der Schweiz lässt sich über Ita­liens Unterrichtswesen auf blosser Basis seiner Ausstellung etwas sagen. Denn letztere war eben in dieser Gruppe sehr lücken­haft, und lagen ferner die Sachen auf eine Weise neben und unter einander, dass es uns unmöglich war, einen Schluss daraus

*) Wir müssen uns deshalb hier darauf beschränken, über einige Objecte, die uns besonders auffielen, zu berichten. In der Ausstellung des Cantons Schwyz fanden wir ein Lesebuch für Primar-Schulen von J. Staub, dessen Einrichtung uns äusserst praktisch erschien. Der vierte Theil desselben hat nämlich als Anhang eine Sammlung von Facsimiles (Briefe) zum Lesenlernen von Handschriften; einen ähnlichen Zusatz (Ge­schäfts-Aufsätze) enthält der fünfte Theil. F. Beust (Hottingen bei Zürich) stellte verschiedene Hilfsmittel für den Anschauungs-Unterricht aus. worunter namentlich die fürs Rechnen für Kinder von 5 bis 12 Jahren durch Klarheit und einen leichten Stufengang sich auszeichnen. Die Erziehungs-Direction des Cantons Aargau brachte unter anderen vorzüglichen Lehrmitteln eine schöne Stoff-Sammlung vom ersten Natur- bis zum letzten Kunst-Producte, die dem ebenso originellen als instructiven, organologischen Herbarium A. Menzels (Fluntern), wie Bofingers (Interlaken) ausgezeichneten Natur- Abgüssen von Thieren und Pflanzen würdig zur Seite lag. Unter den Holz­schnitzereien im Erdgeschosse des Muster-Schulhauses möchten wir, obschon nicht ganz hieher gehörig, doch die von J. Flück (Brienz) und Klein (Meyringen) ausgestellten Schüler-Arbeiten der geschmackvollen Ausführung wegen hervorheben. In den oberen Räumen des genannten Gebäudes aber hat eine Ausstellung aller auf die Geschichte der Gesangspfiege in der Schweiz bezüglichen Veröffentlichung mit Recht ein hohes Interesse erregt.