Zu den Ausstellung«- (Gegenständen übergehend, ghiuhen wir vor Allem bemerken zu müssen, dass Böhmen die meisten Modelle, Ansichten und Pläne, Nieder-Oesterreich, nament­lich Wien, den grössten Theil der Lehrmittel, die anderen Kron- liinder hauptsächlich Schüler-Arbeiten und Programme vorlegten.

Allgemeiner Anerkennung erfreute sich mit liecht das Mo­dell des von dem Reiehsraths- Mitgliede l)r. A. Kuss erbauten und erhaltenen zweiclassigen Schulhauses zu Schönpriesen in Böhmen. Nicht geringeren Beifall fanden die votironden Schul - lafeln von Hieber (Tuttendorf) und .1. Puchs (Wien), ln seinen Normal-Lehrplänen für Volksschulen hat Landes-Schulinspector Klodic dadurch, dass er denselben die Ministerial-Verordnung vom 14. Mai IStiD zu 0runde gelegt, im wahren Sinne des Wortes ein Kunststück geliefert. Sehr instructiv sind die von dem Lehrer J. Grimme (Baden) ausgestellten und viel bewun­derten Anschauungsmittel zu einigen Lesestücken: ob sie prak­tisch sind, wagen wir zu bezweifeln* *).

denn da kommen noch manche andere Factoren in Betracht auch nicht, dass der Schulzwang nicht überall mit der nüthigen Energie geübt wird. Aber sic beweisen, dass noch in den meisten Kronländern keine genügende Anzahl Elementar-Sclmlen vorhanden sind, dass diese in einigen wohl ver­doppelt. ja verdreifacht werden sollten. Wenn wir nämlich nach dem obigen lercentsatzc für ganz Oisleithanien nur ü Millionen schulpflichtiger Kinder aunehmen, so ergibt sich, da nach den statistischen Berichten im Ganzen höchstens l,'.)ä0.000 noch im schulpflichtigen Alter stehende Kinder wirklich eine Schule besuchen, das Verhältnis der einen zu den anderen wie 10n:(!i>. das heisst: ein gutes Drittheil wächst ohne allen Unterricht auf.

*) Würde man nicht, dieses Beispiel allgemein durchgeführt, eine ganze Rüstkammer brauchen, um nur den Inhalt eines einzigen Lesebuches der­gestalt zu versinnlichen? Oder sollte man dergleichen Anschauungsmittel nicht wenigstens beschränken auf die den Kindern m e h r fern liegenden Gegenstände, als es eben ,das Schaf, der Lein, die Biene* sind? Und bleibt nicht auch eine derartige Versinnlichung noch immer höchst mangelhaft? Schliesslich aber, wie viel Zeit kann bei einem derartigen Vorgänge noch für die sprachliche Behandlung der Lesestücke bleiben? Sprachkenntnisse können unserer Ansicht nach nur durch Unterricht vermittelt werden, Naturkenntnisse auch durch populäre Schriften: das Gegentheil wäre wohl schwerer zu erweisen. Man lasse sich also von keiner falschen Sentimentalität Br. W. Schräder, Erziehnngs- und Unterrichtslehre, lS7ö, S. 445 1 abhaUon und betreibe die