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In Ermanglung einer Tabelle des Aussenhandels, welche sich nur mit Oesterreich allein, also ohne Einbeziehung Ungarns befasst hätte, müssen wir uns schon mit der vorstehenden Uebersicht begnügen, welche überdies zu einigen erfreulichen Schlüssen Anlass bietet.

Zuvörderst erblicken wir, dass die Einfuhr einen ziemlich gleich- massigen, in den letzteren Jahren nicht unerheblich gestiegenen Bedarf an Seide und Seidenabfällen ergibt, welchen wir wohl der österreichischen Beichshälfte vindiciren müssen; auch die Ausfuhr ist in diesem Material um circa 50 Percent gestiegen, woran auch Ungarn mit seiner emporblühenden Seidenproduction participirt.

Die Einfuhr von Seidenwaaren ist in dem Deeennium von 1881 bis 1890 von 18,571.000 11. auf 12,230.000 ii. zurückgegangen; da­gegen ist die Ausfuhr in den letzteren Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen, was auf einen Fortschritt der Seidenlabrication in Oesterreich hinweist, da wohl Ungarn diesfalls nicht in Betracht gezogen werden kann. Dieser Fortschritt, welcher in der vermehrten Production von Seidenstoffen besteht, ist auch durch die in neuerer Zeit zunehmende Einfuhr von Seide, sowie durch die erhöhte Seidenproduction im Inlande (siehe die vorstehenden Tabellen) nachweisbar.

Wir können diesfalls nicht umhin. Daten zu citiren, welche den Mittheilungen der Juryberichte über die Wiener Weltausstellung 1873, unter dem TitelDie Seidenindustrie der Gegenwart, von Anton Harpke, entnommen sind, und worin der von uns sehr verehrte Herr Verfasser das Bedauern ausgesprochen, dass die Einfuhr fremder Seidenwaaren bis dahin bei uns rapid zugenommen hat. nämlich von 16,800.000 Francs des Jahres 1862 bis auf 74,640.000 Francs im Jahre 1872. Dieselbe betrug in der Periode:

18641866 durchschnittlich per Jahr.7,180.000 fl.

18671869 20,695.000

18701872 .30,225,000

Dagegen stellt sich die Einfuhr nach der Tabelle von J. Pizzala im Zeiträume 18811890:

18811883 durchschnittlich per Jahr auf.16,924.000 fl.

1884-1886 .13,090.300

18871890 .11,940.000

Es hat daher die Einfuhr in der jüngsten Zeit um ein Beträcht­liches abgenommen.

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