M o 11 o:
Vergangenheit, Gegenwart und künftige Zeit,
Wie wunderbar steh’n sie im Zusammenhang?
Der Zeiten Wandel, die Kunst der Betriebsamkeit, Bringen Erfolge, mehren den Schaffensdrang.
Die Seidenzeug-Industrie.
(Aeltere Zeit.)
Die gedeihliche Entwicklung und Förderung der österreichischen Seidenindustrie zur ßegierungszeit der grossen Kaiserin Maria Theresia und ihres erlauchten Sohnes Kaiser Joseph II. verdiente wohl mit goldenen Lettern geschrieben zu werden. Wir könnten die von so schönen Erfolgen gekrönten, allerhöchsten Bestrebungen nicht wirksamer illustriren, als dass wir die zu besprechende Periode mit theil- weiser Reproducirung eines Patentes begi nnen, welches am 12. September 1749 erschienen, zu Gunsten der heimischen Industrie sehr heilsame Verordnungen brachte.
„Zuvörderst entbietet die hohe Frau all Denjenigen, welche dieses Patent zu Gesicht bekommen, Ihre Gnade und gibt ihnen zu vernehmen, dass Sie gleich beim Antritte Ihrer schwierigen Regierung so viel Sie nur vermochte, immer bestrebt war, für das Heil und die Rettung Ihrer getreuesten Unterthanen unermüdet zu sorgen, um Ihre Länder blühend zu machen, mithin allen Gebrechen abzuhelfen, welche Ihren landesmütterlichen Absichten im Wege stehen.“
Nur allzu grosse Drangsale waren im letztgewesenen Kriege zu erleiden.
„Je mehr das innerliche Vermögen dadurch abnahm und je grössere Geldsummen daraus erpresst oder sonst nach auswärts wandern mussten, umso dringender muss für die Erhaltung des Ueberrestes gesorgt, daher Allem vorgebeugt werden, wodurch ohne Noth und ohne anderweitigen Gegennutzen noch mehr Geld aus dem Lande
4