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DAS WEISSSTICKEN

wenn vollendet, einer kräftigen aufgelegten Rundschnur gleichen soll.

Die Unterlegfäden werden mit losen Stichen aufgenäht, da wo die Zeichnung der Bogen breiter wird, legt man noch einige Fäden zu, wo sie wieder schmäler wird, schneidet man sie wieder allmälig ab. Dies geschieht darum, damit sich die Stickerei durchgehends gleich voll und rund ergiebt. Die Verbindungs­stäbchen können mit und ohne Pikots gemacht werden. Alle verschiedenen Arten Pikots auszuführen sind im Capitel der Netzstickerei und der genähten Spitzen angegeben.

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Abb. 192. Renaissance-Stickerei.

Renaissance-Stickerei (Abb. 192, 193). Renaissance- Stickereien nennt man, besonders in Frankreich, jene Stick­muster, deren Figuren nach allen Seiten mit Languettenstichen begrenzt und wieder untereinander mit glatten geschlungenen Stäbchen verbunden sind, wie dies in den beiden Abbildungen dargestellt ist. Bei Abb. 193 ist auch der Aussenrand mit Pikots verziert; deren Erklärung ist in den vorhin erwähnten Ab­schnitten zu finden.

Richelieu-Stickerei (Abb. 194). Als Richelieu-Stickereien