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Encyklopaedie der weiblichen Handarbeiten / von Thérèse de Dillmont
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Venetianer Spitze aus dem XVI. Jahrhundert.

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Verschiedene Spitzenarten.

In der deutschen Sprache hat das Wort « Spitzen » einen weiteren Begriff als allenfalls in der französischen, wo unter « dentelles » und « points » eigentlich nur jene wunderbaren, mühsamen Nadelarbeiten gemeint sind, deren Erzeugung von Venedig aus sich nach Frankreich und Belgien verbreitete.

Die Namen der Orte, in denen die Spitzenindustrie heimisch wurde, wurden auch den daselbst erzeugten Spitzen zur näheren Unterscheidung der verschiedenen Machweisen beigelegt, und so kommt es, dass wir Chantilly, Brüsseler, Sedan, Vene­tianer Spitzen und andere mehr kennen.

Ausser diesem nur Wenigen erreichbaren kostbaren Schmuck giebt es noch eine Menge anderer Spitzenarten, aus den ver­schiedensten Ländern stammend, die auf viel einfachere Art als die zuerst genannten herzustellen sind und deren Anferti­gung auch lieber von Frauen, die Handarbeiten nur zu ihrem Vergnügen betreiben, unternommen werden wird.

Der Rahmen dieses Werkes ist ein zu beschränkter, um unseren Leserinnen eine eingehende, erschöpfende Anleitung zu sämmtlichen existirenden Spitzenarten zu geben, wir greifen also nur jene heraus, die von jedermann (nach unserem Dafür­halten) nur nach der gedruckten Angabe selbstständig erlernt werden können.

Fadensorten. In Folgendem wird man bemerken, dass wir uns bei Angabe der Zuthaten nicht an eine Garnnummer