I 1 8 PLATTSTICH- UND GOLDSTICKEREI

der Stoff selbst sehr stramm angezogen wird. An der den Schienen zugekehrten Seite ist an den Unterstoff eine kräftige Schnur in Zwischenräumen von 3 bis 4 c/m. anzunähen.

Dann erst wird der Rahmen ausgespannt und mit Schnüren, welche durch die schon vorher angebrachte Schnur durchgezogen werden, wird der Stoff noch strammer gerichtet. Der eigent­liche Stickgrund wird hierauf auf die Unterlage mit Saumsti­chen geheftet und zwar so stark gedehnt, als nur irgend mög­lich, um das Bilden von Falten nach Vollendung der Arbeit und nach dem Ausspannen aus dem Rahmen zu verhüten.

Hierauf wird die Zeichnung auf den Stoff übertragen. (Siehe im 16. Abschnitt die verschiedenen Weisen des Ueber- tragens der Zeichnungen und der Zubereitung der Klebmasse.)

Vor dem Austrennen wird die Arbeit auf der Kehrseite mit einer leichten Klebmasse bestrichen und erst nachdem dieselbe ganz trocken geworden ist, darf die Stickerei aus dem Rahmen genommen werden.

Abb. 237. Die Goldspindel. Verkleinerte Ansicht.

Die Goldspindel (Abb. 237). Die Spindel, auch Bretsche genannt, ist aus hartem Holz gearbeitet und bei 23 c/m lang. Sie dient zum Aufwinden des Fadengoldes. Der Holzstab, so­wie die Gabel, sind mit doppeltlaufendem Coton ä broder D.M.C N° 16 (*) oder Cordonnet 6 fils D.M.C N° 25 , in hell­gelber Farbe zu umwinden. Der Goldfaden ist dann an die Schlinge anzuknüpfen und über den unter der Gabel befind­lichen runden Stab aufzuwinden.

Die Streichhölzer (Abb. 238 , 23 g). Das kleinere Streich­holz, unten abgerundet, gleicht den modernen Tintenlöschern, das grössere Streichholz ist jenen ähnlich, wie solche die Maurer verwenden. Wenn die Figur aus Kartonpapier ausgeschnitten, wird sie mit der Kehrseite auf ein mit Klebmasse bestrichenes Brett gelegt, damit diese die Zeichnung gleichmässig durch­feuchte, dann wird die Figur genau auf die Stelle übertragen, wo sie überstickt werden soll. Mit dem grösseren Streich-

(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C Garne am Schluss des letzten Kapitels.