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Encyklopaedie der weiblichen Handarbeiten / von Thérèse de Dillmont
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PLATTSTICH- UND GOLDSTICKEREI

gefasst, der Faden auf der anderen Seite wieder hinein und oben in der Mitte herausgezogen, wo dann durch einen Stich der Goldfaden festgehalten wird und die schuppenartige Stich­art entsteht.

Blume über Schnureinlage gearbeitet (Abb. 25 1). Die hier nur halb vollendet erscheinende Blume ist einem kirch­lichen Gegenstände entnommen, der reich mit solchen Zeich­nungen bedeckt war.

In der Mitte sieht man einen Stich in der Ausführung be­griffen und gleichzeitig die allfällige Anwendung der früheren Sticharten. Die linksseitigen fertigen Theile der Abbildung sind mit Silber- und Goldkantille hergestellt, während im inneren, eiförmigen Theil der Blume, weitere, wagerecht liegende Unterlagsfäden zur Anschauung gebracht sind, über welche ziemlich kräftiger, doppelter Stechgoldfaden über und zwischen je zwei Schnüren durch einen Stich festgehalten wird.

In der nächsten Reihe liegt dieser Stich zwischen den in der ersten überlegten Schnüren.

Für grosse Zeichnungen kann man zum Unterlegen noch bedeutend stärkere Schnüre nehmen, als sie in den Ab­bildungen hier Vorkommen, denn je mehr Licht- und Schatten­effecte die Stickerei aufweist, desto schöner, kunstgerechter ist die Ausführung der Arbeit zu nennen.