STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI

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hat im Laufe der Zeiten von der intensiven Farbe viel ver­loren, so dass sie heute bei oberflächlicher Betrachtung kaum mehr eine Spur vom Roth erkennen lässt, das einen gelben Ton, ähnlich dem Jaune-Rouille 3o8 der D.M.C Karte, an­genommen hat. Trotz des Verblühtseins dieser letzteren Farbe auf weissem Grund können wir den Leserinnen die Ver- werthung des Jaune-Rouille (rostgelb) wärmstens empfehlen da mit dieser Farbe einer neuen Arbeit am meisten der Charakter des Alten, der milde, weiche Ton, eigen gemacht werden kann.

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Abb. 329. Einsatz oder Borde.

Fadensorten : Cordonnet 6 fils D.M.C N i5 bis 5o, Coton à broder D.M.C N° 16

bis 35 oder Coton ä repriser D.M.C N 12 , 25, 5o. (*)

Farben : Jaune-Rouille 3o8 oder Jaune-vieil-Or 680 . (*)

Breite Borde mit Bäumchenabschluss (Abb. 33o). Dieses Muster, welches Kenner in Klöstern der Schweiz im 17 . Jahrhundert entstanden wissen wollen, lässt sich ausser im griechischen oder im ineinandergreifenden Kreuzstich auch in den meisten anderen Sticharten, z. B. in dem später erscheinenden türkischen Dreieckstich hersteilen. In der Vorlage ist von jedem einzelnstehenden Kreuzstich der Faden wieder bis zur Mitte des nächsten Stiches geführt.

(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C Garne am Schluss des letzten Kapitels.