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PHANTASIE-ARBEITEN

blauen Zopfstiches. Anstatt Zopf- und Knüpfstich kann auch der einfache oder doppelte Schnurstich angebracht werden.

Der romanische Stich (Abb. 878). Der romanische Stich ist einer der einfachsten und zugleich wirksamsten unter den verschiedenen Sticharten. Man führt die Nadel je nach dem in Verwendung stehenden Material 2 bis 6 Fäden links vor der Zeichnung heraus und rechts hinter eben so vielen Stofffäden ein, unter diesen etwas schräge durch und ein wenig nur vor der beizubehaltenden mittleren Linie heraus.

Ist der nun vor der Nadel liegende Arbeits­faden angezogen, so führt man einen Stich über denselben aus, indem man die Nadel wieder gerade links neben der gezeichneten Linie ein-, und gleich weiter nach links zum nächsten Stich gehen lässt.

Bordüre in. romanischem Stich (Abb. 879). Die Vorlage, welcher dieses eigenthümliche Nelken­gebilde entnommen wurde, ist in leuchtender heller rother Farbe auf steifem, durch die Zeit gelblich getönten Drillich gehalten.

Die neue Arbeit in getreuer Wiedergabe der Stiche ist mit Coton ä broder D.M.C (*) hergestellt. Der oben beschriebene romanische Stich findet an allen breit zu haltenden Linien Anwendung und lauft in gewöhnlichen Flachstich aus, wo er, wie bei den Schnörkeln der Stengel und den Blatteinschnitten der Nelken, nicht mehr anbringlich ist.

Durch stetes Aneinanderreihen der Sträusse erzielt man eine reiche Borde, welche auf jedem Gewebe, auf jeder Grund­farbe und mit jedem Faden sich äusserst gefällig gestaltet. Die einzelnen Figuren können ferner auch Fuss an Fuss gestellt werden und so eine reiche Musterung für Möbelstreifen er­geben.

(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C Garne am Schluss des letzten Kapitels.

Abb. 878. Der romanische Stich.