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PHANTASI F.-ARBEITEN

aus. An den Schnittkanten dürfen sich niemals Fasern bilden.

Der Grund, wenn er, wie bei der Goldstickerei Seite 117, Abb. 236 angegeben, eingespannt, ist dann mit dem Rahmen in der Weise auf ein Brett oder Tisch zu legen, dass ersterer flach aufliegt.

Dann sind die mittlerweile vorgerichteten ausgeschnittenen Theile einer nach dem anderen auf der Kehrseite mit Pappe zu bestreichen und genau auf die entsprechende vorgezeichnete Figur des Grundstoffes aufzulegen. Dieses hat besonders bei grossen Arbeiten möglichst rasch zu geschehen, damit sämmt- liche aufgelegten Theile wieder zugleich mit einem Brett über­legt und nochmals beschwert werden können.

Erst wenn die Pappe vollständig getrocknet, kann das Brett entfernt und die Nadelarbeit begonnen werden.

Die aufgelegten Theile sind entweder durch Aufnähen von Schnürchen oder durch Plattstiche fest zu halten.

Die Rundschnüre näht man entweder unsichtbar an, indem man bei jedem Stiche dieselben ein wenig aufdreht, um die Nadel und den Faden zwischen der Drehung durchzuführen, oder man kann die Schnur einfach überstechen. In beiden Fällen muss sie so weit auf dem aufgelegten Stoff liegen, um dessen Schnittkante ganz zu decken und sohin das Ausfransen hintanzuhalten.

Eine Applikation-Arbeit bei welcher sich die Fasern unter den Schnürchen hervorstehlen, ist eben eine mangelhafte.

Wenn Flachstickerei zum Einrändern verwendet wird, so sind die Stiche knapp an der Schnittkante heraus und 1 bis 2 m/m. über den aufgelegten Stoß hinein zu führen.

Sowohl bei Schnur- als bei Plattstichumfassung sind die Farben möglichst matt und zum Grundton stimmend zu wählen.

Muster für Pique-Stickerei (Abb. 881). Bevor die Maschine Piqud-Stoffe erzeugte, wurden dieselben mit der Hand und zwar durch die Verbindung zweier Stofflagen mittelst Stichen und Einlegen von Schnüren zwischen den Stoff- theilen erzeugt. Häufig erscheint hiezu kräftiges Hausleinen