Slied (Locale mit Oberlicht) von 24 Klafter Länge, 24 Klafter Breite und 18 Schuh Höhe, in welchem auch die Schläuche, die technischen und chirurgischen Artikel und andere Gummiwaaren erzeugt werden.

3. Mantel-Fabrikation.

Diese zerfällt in Bezug auf die hiebei zur Verwendung kommenden weiblichen Arbeits­kräfte in zwei Abt heil ungen:

Die erste zählt 6 bis 8 Frauenzimmer von 25 bis 40 Jahren, welche die Mäntel und sonstigen Bekleidungs-Gegenstände zugeschnitten nebst allem Zubehör bekommen und sie anzufertigen, das heisst zu nähen haben. Hiezu werden Doppelkettenstich-Maschinen benützt. Es ist eine sitzende Arbeit, die Brust und Arme sehr anstrengt. Diese Näherinnen verdienen sich wöchentlich G bis 9 fl., müssen etwas Intelligenz besitzen, und können sich binnen 8 Wochen zu tüchtigen Arbeiterinnen heranbilden.

Die zweite Abtheilung, aus über GO Mädchen (meist 20- bis 30jährig) bestehend, welche einen Wochen-Verdienst von 4 fl. bis G fl. haben, beschäftigt sich damit, über alle Nähte gummirte Stoffstreifclien mit aufgelöstem Kautschuk zu kleben. Die Mädchen arbeiten stehend; sie haben sich körperlich nicht besonders an­zustrengen, nur sind sie den Ausdünstungen ätherischer Oele unterworfen, die aber nicht schädlich sind. Erfordert wird zu dieser Arbeit ein ausgebildeter Reinlichkeitssinn, weil die Arbeiterinnen dieser Abtheilung bereits ganz fertige Waare, die aus ihren Händen weg sofort zum Versandt kommt, unter sich haben. Die Arbeiterinnen müssen sich möglichst grosse Geläufigkeit im Streichen des aufgelösten Gummi aneignen, da die etwa zu viel aufgetragene oder zu breit gestrichene Gummi-Auflösung die Mäntel ganz unschön ausselien machen würde. Zur Einarbeitung kann man als Durchschnitt, so wie zum Nähen, G bis 8 Wochen annehmen.

Das Arbeitslocale ist ein besonders geräumiger, lichter und gut ventilirter Saal.

4. Erzeugung von Figuren.

In ganz ähnlicher Weise, wie bei den Ballen, jedoch in geringerer Anzahl (blos 2 Percent aller Arbeiterinnen) verwendet die Fabrik in Wimpassing Frauenspersonen auch zur Fabrikation von Figuren.

Hiebei ist nur zu bemerken, dass sich Frauenzimmer von über 25 Jahren zur Figuren-Erzeugung nicht mehr gut verwenden lassen, weil ihnen über dieses Alter hinaus die diesfalls sehr nothwendige Fingergelenkigkeit meistens abgeht. Ferner ist zu erwähnen, dass, im Gegensätze zu den Ballen, die Erlernung des Zuschneidens und des Zusammensetzens der Figuren einen längeren Zeitraum, und zwar mehrere Monate in Anspruch nimmt.

Bezüglich des Verdienstes ist zu sagen, dass einer auf diesen Artikel eingeübten Arbeiterin Gelegenheit gegeben ist, 6 bis 8 fl. und darüber per Woche zu verdienen.

Im Uebrigen gilt für die Figuren-Fabrikation Alles, was über die Ballenerzeugung mitgetheilt wurde.

5. Erzeugung von Schläuchen aus Ganz-Gummi.

Solche Schläuche macht die Wimpassinger Fabrik mittelst eigener Schlauchma­schinen, welche von ca. 30 Mädchen (im Alter von 1420 Jahren und mit einem Wo­chenverdienste von 35 fl.) stehend bedient werden.