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Die Arbeiterinnen haben dabei die Hände sehr zu verwenden; sie müssen die Schläuche in Stoffe rollen, um deren Structur auf die Aussenseite der Schläuche zu bringen, und so eingerollt werden die Schläuche vulcanisirt. Das Vulcanisiren selbst ist aber nicht mehr Aufgabe der Mädchen.

Die Gesundheit der Arbeiterinnen wird durch diese Beschäftigung in keiner Weise beeinflusst.

Es sind 814 Tage vollkommen genügend, um sie mit ihren Verrichtungen vertraut zu machen.

G. Erzeugung technischer und chirurgischer Artikel.

Ln diesem Zweige der Wimpassinger Fabrik arbeiten bei 30 Frauenzimmer, u. zw. ist hiebei jedes Alter von 1440 Jahren vertreten.

Je nach ihren Fähigkeiten schneiden die Einen zu, während Andere zusammen- setzen, wieder Andere sich mit Montiren beschäftigen, und die Uebrigen endlich die fertige Waare, bevor sie zum Versandt kommt, waschen, reinigen und putzen.

Der Wochenverdienst schwankt demnach hier auch am meisten und bewegt sich zwischen 3 bis 7 fl. und darüber.

Die körperlichen Anstrengungen sind auch hier nicht nennenswertli, und ebenso wenig unterliegen die Arbeiterinnen Gesundheitsstörungen. Dagegen sind schnelle Auffas­sungsgabe, Fleiss und die Fähigkeit, mit Scheere und Nadel und weiblichen Handarbeiten überhaupt gut umgehen zu können, mehr oder weniger Bedingung.

7. Kamm-Fabrikation.

Wenn wir diese Fabrikation, soweit Arbeiterinnen bei derselben betheiligt sind, be­sprechen, ist es nothwendig, sie in 4 Abschnitten zu erörtern: Zuerst das Stechen, dann das Fa 9 onniren, ferner das Policen und endlich das Adjustiren der Kämme.

Beim Erörtern des Stechens der Kämme müssen wir die sogenannten Platteln als bereits vorhanden annehmen; diess sind Stücke von gehärtetem Kautschuk (Hartgummi- Kamm-Material) in Form und Grösse der Kämme.

Die Platteln werden mittelst der Stechmaschine so durchstochen, dass je ein Plattel in zwei, mit den Zähnen in einander greifende Kämme getlieilt wird, indem die Zähne des einen aus den Zahnzwischenräumen des Anderen gebildet werden, und umgekehrt; die auf solche Weise entstandenen, ineinander steckenden Kämme lassen sich leicht mit den Händen auseinandernehmen. Die Stechmaschinen werden von 30 Frauenzimmern, 18 bis 2G Jahre alt, stehend bedient.

Der wöchentliche Verdienst der Arbeiterinnen bewegt sich zwischen 6 bis 9 fl., und es genügen in der Kegel 8 bis 14 Tage, um die Frauenzimmer zu ihrer Arbeit abzu­richten.

Körperlich angestrengt werden sie gar nicht, wohl aber leiden sie einigermassen, be­sonders Anfangs, von der in ihrem Arbeitslocale herrschenden Temperatur von 3035° C.; dieselbe wird durch den Umstand bedingt, dass die Stechmaschinen bis auf 4550° C. erhitzt werden müssen. An diese Wärme gewöhnen. sich nun allerdings die meisten (be­sonders die älteren) Frauenzimmer, doch äussert sie sich stets gesundheitsfeindlich, wenn auch nicht gerade auffallend schädlich.

Aus dem Stechsaale kommen die Kämme zu verschiedenen von Mädchen bedienten Maschinen, um sie, je nachdem es ihre Qualität verlangt, zu fa 90 n 11 ir en