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Diese Arbeit kann sitzend oder stehend von Frauenzimmern, im Alter von IC Jahren aufwärts, verrichtet werden.

Der Wochenlohn beträgt 5 bis 6 fl.; bei besonderer Aneignung von hiezu nöthigen Kenntnissen kann sich ein Frauenzimmer auch 10 bis 12 fl. wöchentlich verdienen.

G. Das Verpacken und Beschreiben der fertigen Waaren.

In den Magazinen kommt die schliessliche Peinigung der Gegenstände mittelst Putz- Lappen vor, wornach die Verpackung je nach den verschiedenen Sorten und Nummern in Papier geschieht. Die betreffenden Packete werden dann mit dein Inhalte überschrieben, um solche zur Expedition bringen zu können.

Dazu sind Mädchen im Alter von IG bis 24 Jahren, welche die nöthige Schulbil­dung genossen haben, zu verwenden.

Wochenlohn 5 bis G fl.

Die tägliche Arbeitszeit in den Giessereien ist eine zehnstündige, exclusive der liuhepausen.

Fabrikation von Stahlschreibfedern.

Bei der Fabrikation von Stahlschreibfedern, welcher Industriezweig in Wien nur durch ein einziges Etablissement vertreten ist, werden von Frauenspersonen verrichtet:

a) Die Arbeiten an den Handpressen,

b) die Arbeiten an den Schleifscheiben,

c) das Aussuchen (Prüfen) der fertigen Federn.

Eine Ausdehnung der Verwendung von Frauenspersonen auch auf andere Branchen dieser Fabrikation erscheint nach der Natur der Verhältnisse nicht thunlich.

Die Arbeiten an den Handpressen bestehen in dem Ausschlagen der Feder- blättchen aus den Stahlblechstreifen, im Durchlöchern, Prägen und Aufbiegen der Blätt­chen, sowie im Spalten der nahezu fertigen Federn. Bei jedem einzelnen Prozesse, deren jeder eine eigentümlich construirte Handpresse erfordert, wird das einzelne Blättchen, beziehungsweise die aufgebogene Feder, mit der einen Hand in die an der Presse angebrachten Werkzeuge eingehalten, während die andere Hand mit dem Balancier der Presse den nö­thigen Schlag gibt.

Die Manipulation des Schleife ns besteht im Aufdrücken der Feder auf die rotirende Schleifscheibe.

Bei dem Aussuchen der Federn wird jede einzelne Feder auf dem Nagel des Daumens geprüft.

Ausserdem werden Mädchen bei der Stielfabrikation zum Anstreichen und Lackiren der Stiele verwendet.

Die Arbeiten, welche nicht anstrengend sind, geschehen durchgeliends sitzend. Bei der Arbeit an den Handpressen wird hauptsächlich der rechte Arm in Anspruch genom­men, bei dem Prüfen oder Aussuchen der Federn das Auge.

Arbeiterinnen, die in der Stahlfedern - Fabrikation schon geübt wären, sind in Wien nicht zu bekommen; sie müssen alle erst eingescliult werden. Bei mittlerer Begabung sind für die unteren Stufen der Fabrikation 23 Monate, für das Spalten und Aussuchen der Federn 3G Monate erforderlich, um einige Hebung zu erlangen. Nebst gewöhnlicher