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Fertigkeiten in einigen Tagen aneignen; diese Arbeiterinnen bezogen einen Wochenlohn von 5 bis 6 fl. Es liegt jedoch in der Natur des theuren, nur wenig verbrauchten Arti­kels, dass die Zahl der bei der fraglichen Arbeit verwendeten Frauenspersonen niemals eine erhebliche sein kann.

Spielkarten-Fabrikation.

In der Spielkarten-Fabrikation werden Frauenspersonen nur zu einigen geringfügigen Arbeiten verwendet. Diese sind:

1. Das Bestreichen der Kartenbogen mit Stärkewasser.

2. Das Aufhängen der Kartenbogen zum Trocknen.

3. Das nach dem Zerschneiden der Kartenbogen erfolgende Sortiren der Karten, an welches sich das Einpacken und Versiegeln schliesst.

Die Arbeiten sind nicht anstrengend und in 14 Tagen leicht zu erlernen. Die Ar­beiterinnen gehören verschiedenen Alterskategorien und Nationalitäten an. Der Wochen­lohn beträgt 4 bis 6 fl., im Durchschnitte 5 fl.

h V ien sind ungefähr 60 Arbeiterinnen bei derF brikation von Spielkarten beschäftigt

Buchbinderei, Erzeugung von Cartonnagen und

Couvertsfabrikation.

a) Ituelilniiderei.

Was die Buchbinderei betrifft, ist der allgemeineren Verwendung weiblicher Arbeits­kräfte wohl der Mangel an geeigneten Werkstätten hinderlich, noch mehr aber hindert der vorherrschende Kleinbetrieb des Gewerbes und der Umstand, dass die sogenannte Kundschaftsarbeit (Binden einzelner Bücher) einen grossen Theil der Gewerbetreibenden beschäftigt.

In grösseren Werkstätten, namentlich wo man Schulbücher bindet und für den Buch­handel arbeitet, werden Mädchen und Frauen zum Falzen (Zusammenlegen der Druck - bogen) und zum Heften der Bücher verwendet. Beide Arbeiten erfordern wenig An­strengung, aber ein gutes Auge und flinke Hände; sie lassen sich in kurzer Zeit erlernen, zur Erlangung einer grösseren Fertigkeit sind dagegen Monate erforderlich. Mädchen eignen sich für diese Arbeiten besser als Männer, weil sie mehr Ausdauer bei einförmigen Be­schäftigungen besitzen.

Die Arbeiten werden theils per Woche, theils nach Stück entlohnt; der Lohn beträgt 3 bis 7 fl., durchschnittlich 5 fl. per Woche.

Ausserdem verwendet man Frauen und Mädchen, zum Vergolden der Büchereinbände u. z. zum Grundiren der zu vergoldenden Stellen und zum Auflegen des Blatt­goldes. Diese Arbeiten bedingen besondere Aufmerksamkeit und es werden die hiezu verwendeten Personen meistens besser entlohnt. Der durchschnittliche Wochenlohn beträgt 6 fl.

Zum Lackiren der blind gepressten Bücher sind schwache Arbeitskräfte ohne alle Vorbildung verwendbar. Arbeitslohn 3 bis 5 fl.