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Erster Theil
Entstehung
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unserer Nähe siebzehn Menschen unter den Trümmern ihrer Woh­nungen.

Am achtzehnten Tage meiner Krankheit konnte ich den ersten Ausgang machen. Noch war ich sehr entkräftet, weiß aber noch heute nicht, ob mehr durch die Krankheit selbst oder durch die Behandlung des Quacksalbers, welcher uns in der Kur hatte. Er hatte mir während der kurzen Zeit meines Krankseins durch drei Aderlässe und vierundsechzig Blutegel so viel Blut entzogen, daß ich meine Schwäche billig auf Rechnung einer so infernalischen Heilmethode schieben kann. Um mich gründlich zu kurircn, ließ er mir durch einen arabischen Barbier noch Senfpflaster auf die Wa­den legen. Dieser vergaß, sie zu rechter Zeit abzunehmen und dachte erst nach zwölf Stunden an den seiner Pflege Uebergebenen. Ich habe von da an ein für alle Mal an italienischer Unwissen­heit, Gewissenlosigkeit und Quacksalberei genug gehabt.

Mit steigenden Kräften wuchs uns auch Lebensmuth und Le­benslust wieder. Wir ritten, um uns gleich mit einem Male so recht in's dichteste Gewühl derUnvergleichlichen" zu stürzen, durch die belebtesten, volkreichsten Straßen der Hauptstadt nach der Citadelle. Ich war in einer andern Welt; ich wußte nicht, ob ichmeiner alten fünf Sinne" noch mächtig war; ich war ein Trunkener, ein von Haschiesch*) Berauschter, der in seinem Träu­men wirre, bunte, fremde Bilder sieht, ohne sich von ihnen einen klaren Begriff machen zu können. Luft, Himmel, Sonne, Wärme, Mensch und Thier, Minaret und Kuppel, Moschee und Haus Alles, Alles war mir neu. Gerade diese Momente sind es, wel­che sich zu dem wunderbaren Ganzen vereinigen. Solch ein Ge­wimmel, solch Geschrei, solch ein Sich-Durcheinander-Drängen war mir nicht einmal im Traume vorgekommen. Ein ewig sich neu verschlingender, unaufhörlich sich auflösender und wieder bildender Knäuel wogt durch die Straßen. Da sieht man Fußgänger und Reiter zu Esel und zu Roß oder hoch oben auf dem Rücken eines

*) Ein narkotisches Ertract aus Hanfsamen, mit einer dem Opium fast gleichen Wirkung.