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Kameelcs; halb nackte Fellahhihn nnd beturbante Kaufleute, zerlumpte Soldaten und von Goldstickerei überladene Offiziere, Europäer, Türken, Griechen, Beduinen, Perser und Neger, Handelsleute aus Indien, aus Dahr-Fuhr, Syrien und vom Kaukasus; dicht verschleierte, in schwarzen Seidentaffet versteckte orientalische Damen und Fcllahsweiber im einfachen blauen Hemde, mit lang herabwallendem Gesichtsschleier; Kameele mit ihren riesigen Lasten, Maulthiere mit Waaren beladen, Esel vor kreischende Karren gespannt, Droschken mit prächtigem Geschirr und kostbaren Pferden, davor einen in vollem Laufe dahinrennenden, mit mächtiger Peitsche knallenden Sklaven, reich gekleidete, vornehme Türken auf noch reicher gesattelten edlen Rossen, in Begleitung des unerläßlichen Stallknechtes mit dein rothen Tuch, — dem Zeichen seines Amtes — auf der Schulter; mit Wassergcfäßen klingelnde Wasserträger, einen großen, langbehaartcn Schlauch oder einen kaum weniger haltenden Thonkrug auf dem Rücken, blinde Bettler, hcruin- wandernde Zuckerbäcker, Fruchthändler, Bäcker, Zuckerrohrvcrkäuser u. s. w. Das ist ein Lärmen, in dem man sein eigenes Wort nicht hören, das ist ein Gedränge, durch welches man sich nicht hindurch winden kann. „Oaa zu silieli, taellsrnk, rrclPnIr, je- mitrimk, llgginb-tk, selrirmlalr, ralisnk, oaa ei clgsminsl, el ba- rlielo, ol luiiimdr, ei llossnlw, orm rvlscliuk svockgalr,) ona, ga sadtir, tastukr ja sibcki!"*) tönt es ununterbrochen. Jeder Augenblick bringt Neues, jeder macht das vor wenig Sekunden Gesehene veralten. Denkt man sich hierzu die kühlen, krummen, heimlichen, nach oben zu immer enger werdenden, oft geradezu überdachten nnd deshalb dunklen Gassen mit den von kunstvollem Schnitzwerk über- kleidetcn Häusern, im Gegensatz zu den zum Himmel strebenden, von der Kraft der egyptischcn Sonne beleuchteten Minarets und einer hier und da zwischen den Häusern emporwuchernden Palme,
*) Zu Deutsch: Sieh Dich vor, Herr! Dein Rücken, Dein Fuß, Deine rechte Seite, neben Dir, Deine linke Seite, Dein Kopf (ist gefährdet), sieh Dich vor, ein Kameel, ein Maulthier, ein Esel, ein Pferd, nimm Dein Gesicht in Acht, sieh Dich vor; o DuBcwahrer fGottj (hilf!), behüte Dich, Herr!