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strahlen senkrecht auf den Sudahn herabsendet und beinahe ihre größte Höhe erreicht hat, treten die Südwinde, welche bis dahin noch durch die von Norden her zuströmenden Passatwinde zurückgehalten wurden, häufiger und stärker auf. Sie vermehren die Hitze und nehmen nach den Beobachtungen Russegger'S einen elektrischen Charakter an, beengen die Brust des Menschen und ängstigen die Thiere. Es sind dieselben Winde, welche in den Wüsten als Sa- muhm den Sand cmporwirbeln, die Wasscrschläuche der ziehenden Karawane trocknen und die an Durstesqualen verendeten Menschen damit begraben, in Egypten als Chamasihn*), d. h. der Wind, welcher innerhalb fünfzig Tagen weht, die Bäume entblättern, als Sirrocco den Schiffern des Mittelmeeres, als Föhn den Bewohnern der Alpen gefährlich werden und als Thauwind Deutschlands Fluren durchsausen. Sie sind überall mehr oder weniger gefürchtet, am heftigsten und furchtbarsten aber in den Tropen. Es scheint, als wollten sie dort die ganze Natur vernichten. Sie trocknen und zerstäuben die Blätter der noch grünenden Bäume, zerspalten und zerklüften die dürstende Erde und beunruhigen die lebenden Wesen. Aber gerade diese Südwinde sind die Boten des Lebens, denn sie bringen die Regengüsse aus dem Süden herbei. Zwar kann sich, so lange sie wüthen, kein Gewitter zusammenziehen, keine Wolke entladen, aber sie ermatten allmählig. Und nun kämpft das lcbenbringende Element des Wassers mit dem ertötenden, gluthhauchcndcn Winde. Je schwächer die Südwinde werden, um so dunkler und dichter werden die Wolken. In den Monaten Mai und Juli ändern sich die Luftströmungen. Die konstanten Südwinde wechseln mit Stürmen aus Südost, Ost, Südwest und West. Die ersteren sind in CharthÄN die, welche Gewitter herbeiführen; sie sind die Träger und Herolde des Regens, auf ihren Fittichen rauschen die Wolken daher.
Ein Gewitter in den Tropen ist eine so imposante Naturerscheinung, ist so grauenhaft furchtbar und so unendlich erhaben,
*) Oft Ksmsin, LliZinsin und Sclismsin geschrieben. Abgeleitet von clismsikn, fünfzig.
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