Royalist jetzt allen den Schimpf und alle die Schmähungen, welche dem Wesen der Republik galten, auf sein eignes Haupt schleudert. Der Streit droht ernsthaft zu werden. Da springt vr. Penney vom Diwahn auf, ergreift die Flasche mit dem begeisternden Getränk, schüttet Etwas davon in eine breite Trinkschale, vermischt es mit frischem Wasser, tritt zu den heftig Erregten und spricht begütigend : „Nais, Nesslsurs, lalsssL «laue la politigue; allons, bu- ver!" Man gehorcht den Ermahnungen, wird ruhiger, versöhnt sich, lacht, scherzt und geht schließlich mit schwerem Haupte heim.
vr. Penney ist der Friedcnsengcl der in Charthum wohnenden Europäer; er ist nächst den Geistlichen der Mission und dem österreichischen Konsul der einzige Franke, vor welchem man Achtung haben muß. Er ist ein Franzose, in dem wir alle Borzüge seiner Nation vereinigt finden, ohne sie von den Lastern derselben verdunkelt zu sehen. Dr. Penney ist patriarchalisch in seiner Gastfreundschaft, liebenswürdig in seinem Umgänge, freundlich gegen Jedermann. Von ihm ist noch keiner seiner Landsleute beleidigt worden; ich glaube aber nicht, daß in Charthum ein Europäer wohnt, welchem Penney nicht schon eine Beleidigung verziehen hätte. Penney hat im Sudahn keinen Feind.
Dieser Mann ist es, welcher die übrigen, ihm leider nicht ähnlichen Europäer in seinem gastlichen Hause, das wir scherzhafter Weise das „Hotel cku 6artouin" nannten, vereinigt. Das Haus liegt mitten in der Stadt und bietet alle Annehmlichkeiten einer Charthumer Wohnung. Man sitzt unter der luftigen Vorhalle und hört in dem nahen Garten das eintönige Kreischen des Schöpfradcs. Die nicht gerade unmelodischen Klänge erwecken andere im Herzen der Gesellschaft. Man beschließt den Abend — nehmen wir an, es sei einer jener luftigen und frischen der Regenzeit, welcher den Blüthenduft der Mimosen selbst vom andern Ufer herüberführt — den Musen zu widmen. Der Hausherr spielt die Guitarre. „^.Ilons enkants cke la patrie" ertönt von den Saiten. Alle singen die Marseillaise: Franzosen, Italiener, Deutsche, Polen oder was sonst für Europäer gerade in Charthum anwesend sind. Volla, Nessieurs, uns belle ebanson ele LeranZer: „Nes