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Erster Theil
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brechen und da der Fellah EgyptenS oder der Sudahnese nicht weiß, welches hohen Herrn Diener jener ist, auch ohncdieß vor dem Begleiter der im ganzen osmanischen Reiche hochgeachteten Frauen eine gewisse Ehrfurcht hat, hütet er sich wohl, ihn wieder zu be­leidigen.

Wenden wir uns, bevor wir mit der Rhassua in die Urwäl­der eindringen, rückwärts und betreten wir einen Sklaveninarkt in Egypten. Der Reisende, welcher heutzutage dieses Landes Hauptstadt betritt, fragt zuerst mit nach dem Sklavenmarkte. Gesättigt und erhoben von all' dem Großartigen, das er in wenigen Tagen ge­sehen, befriedigt von dem Anschauen eines der Wunder der Welt: den Pyramiden, noch staunend über die Pracht der Gräber der Chalifen, ernst gestimmt von der Stadt der Todten, schwelgend im Genusse eines ewig heitern, unbewölkten Himmels, betäubt vom uralten und immer neuen Gewühl und Getön in den Straßen der Stadt der Sarazenen, wendet er sich nach dein Sklavenmarkte, um auch hier seiner Neugier zu genügen. Glücklich hat er sich durch das Menschengewimmel der Märkte hindurch gedrängt und gelangt in ödere, stillere Straßen. Vor einem alten Gebäude hält sein Führer. Er befindet sich vor derWekahle el Aabihd" (dem Sklaven-Verkaufshause). Ein wirres Gemisch von Höfen, Ställen, Zimmern und Räumen breitet sich vor ihm aus. Schon am Eingänge sieht erdie Waare" vor sich. Auf schlechten, aus Palmenfascrn geflochtenen Matten sitzen die dunkeln Kinder des Sü­dens, dürftig bekleidet, um den Fremden oder dem Käufer zur Schau zu dienen. Der Djcllahbi raucht, auf einem Ankharehb liegend, ruhig seine Pfeife und ladet den Angekommenen ein,el Farchaht" (die jungen Thiere) zu besichtigen. Ist dieser ein Kauflustiger, dann erhebt jener sich wohl auch, um ihn zum Auf­enthaltsorte des Sklaven zu begleiten; unbekümmert um Alter oder Geschlecht gebietet er diesem, die Zähne zu zeigen, um danach, wie in Deutschland bei einem zu verkaufenden Pferde, einen Schluß