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Erster Theil
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den blühenden Wäldern seiner Heimath, zu den Brudern seines Stammes. Aber eine fürchterliche Strafe harrt seiner, wenn ihm ein Fluchtversuch nicht gelang und er wieder eingesungen wurde. Der Sklavenbesitzer will seinen Neger, mit dem er schalten und wal­ten kann gleichwie mit vernunftlosem Vieh, nicht gutwillig fahren lassen. Was ist schon für ein Kummer, wenn so ein Sklave stirbt! Wie bedauert sein Herr den Verlust der zwei- oder dreihundert Piaster, die er gekostet hat! Und welche Wuth erfaßt einen Skla- vcnbcsttzer, wenn es einem seiner Leibeigenen gelang, zu entflie­hen! Er schwört ihm im Voraus grimmige Rache, unmenschliche Strafe zu. Dann geht er zu einer gewissen Art Menschen, die den Dienst der Bluthunde Nordamcrika's übernehmen. Er führt sie in seine Behausung, zeigt ihnen die Fußstapfen des Entflohenen und fordert sie auf, ihn wieder einzufangcn, wofür er eine gewisse Geldsumme verspricht. Die Bluthunde machen sich auf, den Flücht­ling zu suchen. Sie bewaffnen sich mit Pistolen, einem Feucrge- wchr und der Lanze, nehmen Ketten, Nagel und eine Art mit sich, um sogleich die Scheba zu zimmern. Dann verfolgen sie die Fährte des Entkommenen. Unter Tausenden von Fußstapfcn wissen sie dieselbe herauszufinden und zu behalten. Es gelingt ihnen nach stunden- und tagclanger Jagd wirklich, den Sklaven wieder einzu­fangcn oder niederzuschießen, wenn er sich nicht gefangen geben will. Im ersteren Falle bringen sie den Unglücklichen zu seinem Herrn zurück.Fesselt und bindet den Hund auf diesen Balken!" herrscht er den klebrigen zu. Der Befehl wird ausgeführt. Die Henkersknechte, welche die Peitsche schwingen müssen, erhalten von der berauschenden Mcricsa, soviel sie trinken wollen. Die Basto­nade beginnt. Kein Laut entfährt dem Gefolterten. Schon ist die Lederhaut seines Rückens zersprungen, die blutgetränkten Peitschen wühlen in den bloßgclegten Muskelfasern. Da und dort hin flie­gen die losgetrennten Fleischstücke. Der Gemarterte schweigt: er ist besinnungslos oder gar todt. Ich habe einen so ge­mißhandelten Menschen gesehen, der mit dem Leben davongekom­men war.

Wir waren in dem Grenzdorfe Meldest in Kordofahn; es war