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Erster Theil
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kunst verließen. Mittags rasteten wir in der Hilla Um-Sa- murh *) und fanden hier völlig untrinkbares, außerordentlich sal­ziges Wasser, Abends trafen wir in der Hilla Mahadjer zu deutschdem steinigen Dorfe" ein und übernachteten daselbst. Die Steine waren nicht daS einzige Unangenehme des Ortes. Es war uns unmöglich, Hühner zum Essen und Meriesa zum Trinken zu bekommen und wir mußten wieder einmal mit den eckelhasten Durrahkuchen und ebenso widerlichem Wasser vorlieb nehmen.

Wir ritten am 18. Juni über Schetieb nach dem schön ge­nannten Dorfe Allah - Amahne,Gottesfrieden," fanden dort aber von der von Rusfegger gerühmten Gastfreundschaft der Be­wohner keine Spur mehr. Nur gewaltsame Maßregeln verschafften uns und unseren Thieren die nöthigen Nahrungsmittel.

Nachdem der Mond aufgegangen war, wollten wir weiter rei­sen , aber im ganzen Dorfe war kein Führer zu finden. Alle Männer waren in der Voraussetzung, von uns zu Dienstleistungen gezwungen zu werden, durchgegangen. Auf ihre Artigkeit vertrauend, ließ der Baron nach langem vergeblichen Suchen nach etwas Männlichem drei Frauen des Dorfes ergreifen und beschloß, diese so lange, bis die Männer sie ausgelöst und sich zu Führcrdiensten bereit erklärt haben würden, als Geiseln zu behalten. Wir hatten die Kordo- fahnesen sehr falsch beurtheilt. Die Männer ließen sich weder hören noch sehen; wir mußten die Frauen endlich doch wieder freigeben. Zum Glück fand einer unserer Kameltreiber den richtigen Weg und erklärte sich zu unserem Führer. Unter seiner Leitung erreichten wir bald die Sawannc und ritten noch länger als vier Stunden in die Nacht hinein.

Es war eine jener herrlichen Tropennächte kurz vor der Regen­zeit, welche man selbst durchlebt haben muß, um sich eine würdige Vorstellung von ihr machen zu können. Mir fiel heute mehr als je v. Humboldt's schöne Schilderung der Nächte in den südamerika-

*) Das WortHilla" ist weiblich. Deswegen führen hier die Dör­fer statt des in Egypten gebräuchlichenAb u" Vater, den Beinamen Um" Mutter. Um-Samurh bedeutetMutter des Gummi."

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