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in Triest, welche liier bereits 1840 die Verarbeitung von Chrom- Erzen in Angriff genommen hatte.

ln der Metallfarben - Industrie sind wohl nicht besondere, neue Präparate seit der Pariser Ausstellung hinzugekommen ; doch hat auch hier ein Fortschritt stattgefunden. Ganz abgesehen von den verbesserten Darstellungs-Methoden und von dem Auf­geben veralteter empirischer Operationen, drängt die heutige Farben-Industrie dahin, die giftigen Farben durch eben so schöne, aber unschädliche Verbindungen zu ersetzen. Zur Verdrängung des Blei-Weiss wirkt die Hebung der Industrie von Zink-Weiss und von .schwefelsaurem Baryt (Permanent-Weiss). In ähnlicher Weise trachtet man mehr und mehr die giftigen Kupferfarben, namentlich das arsenhaltige Schweinfurter Grün durch verbesserte Darstellung des Chrom-Oxydes (Guignets Grün) nach und nach zu verdrängen.

Das kurz zuvor erwähnte ßaryt-Weiss ist aber nicht das einzige Product der ßaryt-Industrie.La manufacture des pro- duits chimhjues du Nord in Lille hatte als Proben einer Gross- Industrie zahlreiche Präparate ausgestellt, die aus Witherit und Schwerspat, als Rohmaterialien, dargestellt wurden. Die ßaryt- Präparate sind eben nicht specitisch neu, doch ist es erst in der jüngsten Vergangenheit gelungen, gewisse technische Schwierig­keiten zu besiegen, um andere ßarium-Präparate als Permanent- Weiss industriell verwerthbar zu machen. Wir erwähnen hier nur der Baryt-Gläser, welche sich durch höheren Glanz, grösseres Gewicht und durch leichte »Schmelzbarkeit auszeichnen. Auch in der Rübenzucker-Industrie scheint sich gegenwärtig die An­wendung von Aetz-ßaryt Bahn zu brechen, weil es möglich ist, mit Hilfe dessen chemisch reinen Zucker darzustellen.

Unter den Rohmaterialien, welche für die chemische Gross- Industrie eine hervorragende Bedeutung besitzen, nehmen thie- rische Abfälle einen ersten Platz ein. Solche Abfälle: Häute, Home, Klauen, Haare u. dgl. dienen einerseits als Grundlage für die Ovan-Industrie, andererseits Knochen u. dgl. für Fabrikate