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in Wien und bei den ausserdem hier bestehenden 223 einfach be­fugten Banderzeugern waren durchschnittlich beschäftigt:

Im Jahre 1853 1856

1800 1580 620 615 1600 _ 1450 4020 3645

Gesellen . .

Lehrlinge

Arbeiterinnen

Mit Hinzurechnung der Filialfabriken, einiger bereits in grösserem Massstahe ausserhalb Wiens, z. B. in Wr.-Neustadt, Gross-Siegharts und anderwärts arbeitenden Firmen, erhöht sich die Anzahl der Arbeitsleute in dieser Branche noch bedeutend.

Nach den Mittheilungen des Gremialvorstandes (Genossenschafts­vorstandes) wurden bei der gesammten Bandfabrication in Wien im ersten Quartale 1853 1953 Mühl-und 20 Handstühle betrieben. Glatte Seidenbänder fanden ihren Absatz grösstentheils in Wien, Ungarn, Böhmen, Oberösterreich, Mähren und Polen.

Exportirt wurde überhaupt wenig. Nach den deutschen Zoll­vereinsstaaten, Bussland und nach Amerika war noch das haupt­sächlichste Exportgeschäft.

Nach dem Handelskammerberichte von 1891 bestanden in Wien 32 selbstständige Unternehmungen mit einem Arbeiterstande von 272 Gehilfen, 437 Arbeiterinnen, 15 Lehrlingen, doch hat diese empfind­liche Abnahme der Ziffern, wie gesagt, nur locale Bedeutung. Die Wiener Firmen beschäftigen in ihren ausserhalb Wiens befindlichen Fabriken Tausende von Arbeitern; die Leistungsfähigkeit der Fabriken ist auch durch vollkommen moderne, mechanische Einrichtungen aufs Aeusserste gebracht worden, und die Bedeutung dieser 32 Fabriken überragt nach ihrem Productionsvermögen jene der in den Jahren 18531856 ausgewiesenen 239 Unternehmungen sicher um ein Wesentliches. Für Wien und dessen Bürgerthum ist dieses Versiegen von zahlreichen selbstständigen Erwerbsquellen immerhin bedauerlich, nachdem auch die grossen Fabriken jetzt eine Reihe von Hilfsarbeiten in eigener Begie besorgen, die unter den früheren Verhältnissen durch hiesige, selbstständige Gewerbetreibende beigestellt wurden, allein der frühere Zustand ist nun einmal unhaltbar geworden, wäre ohne jene Umgestaltungen der Erwerbszweig einfach erdrückt worden und ab­gestorben. Vom allgemein wirthschaftlichen Standpunkte aus lässt sich daher die Bettung dieses schönen Industriezweiges für Oester-