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mehreren dieser Gespinnste ausdrücklich das Materiale, woraus sie- gearbeitet werden sollen.

b) Die Bouillons, Ketten, Schnüre etc. aus verschiedenen Drähten und Gespinnsten.

c) Die Crepinarbeiten, Gimpen, Fransen u. s. w.

d) Die Knöpfe, welche mit Seide und anderem Materiale genäht und verziert werden.

Da die Posamentirer-Handarbeiten beinahe ausschliesslich in grösseren Städten und vom Militär gebraucht werden, so sind auch die meisten Arbeiter dieser Art in grossen Städten zusammengedrängt. Oesterreich u. d. E., insbesondere Wien, liefert daher die meisten Posamentirer-Handarbeiten und versorgt damit auch einen grossen Theil der Provinzen, welche diesen Fabricationszweig wenig betreiben und in Ansehung des Geschmackes und an Schönheit hinter der Haupt­stadt zurückstehen. In Gold- und Silberarbeiten dieser Art zeichneten sich in erster Hälfte des XIX. Jahrhunderts in Wien vorzüglich aus: Franz v. Partenau, Inhaber einer k. k. priv. Landesfabrik, welcher in besseren Zeiten bloss allein auf Gold- und Silbergespinnste dreissig Maschinen im Gange hatte, dann die k. k. landespriv. Fabrik Anton Kautsch We., welche später von J. M. Leschhorn übernommen wurde, ferner Ant. Pilsak, Georg Tapfer, Jos. Perl, dessen Nach­folger Thill, heute noch unter der Firma Franz Thills Neffe be­stehend, Josef Oberthaner, Jos. Hupfauf und noch andere Meister und Befugte.

In Crepinarbeiten von Gold und Seide beschäftigt Wien sehr viele Arbeiter im Kleinen, während in den Provinzen hierin nur sehr wenig geleistet wird. Am häufigsten werden die Seidenerepin- oder Möbelarbeiten verfertigt. Im Ganzen war der Posamentirmeister Joh. Löbl der Erste; ferner betrieben Math. Kalteis und einige- Andere dieses Geschäft noch stark. Ign. Mayer verfertigte viele Crepin- oder Gumpenknöpfe, Kettchen oder Hutschnüre aus leonischen Gespinnsten u. dgl. Militär-Crepinarbeiten wurden von Georg Kienes- perger und Schwarzinger verfertigt. Handknöpfe machten die meisten Posamentirer.

Der Absatz der fertigen Waaren war, wie schon gesägt worden,, hauptsächlich in den Städten und beim Militär, zumeist Wien. Nach dem Auslande ist der Handel geringer und fast allein auf die Levante beschränkt gewesen. Eine Einfuhr vom Auslande fand in der Regel nicht statt, dagegen erwiesen die Zolltabellen Wiens vom Jahre 1812"