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Der 4. Teil der weiblichen Bevölkerung (1895: 0 578 362,
1882: 5 541 517 = Gruppe 1 und 2) ist demnach zur Führung der Existenz auf den eigenen Erwerb angewiesen.
Selbstverständlich tritt der Frauenerwerb gegenüber dem der Männer bedeutend zurück. Das weibliche Geschlecht hat nämlich sein natürliches Arbeitsgebiet nicht in der volkswirtschaftlichen Produktion, sondern im Hause, in der Familie, in der Hauswirtschaft.
Für eine grosse Anzahl von Frauen ist freilich, wie wir gesehen haben, die Möglichkeit, ihren natürlichen Beruf zu erfüllen, nicht gegeben, so dass sie zu eigenem Erwerb genötigt sind, und ausserdem besteht für die Frauen insofern Anlass, sich an der volkswirtschaftlichen Produktion immer mehr zu beteiligen, weil durch die moderne Entwicklung von Gewerbe, Handel und Verkehr mancherlei bisher im Hause geübten Frauenbeschäftigungen (z. B. Spinnen, Weben, Nähen, Stricken, Backen) aus der Hauswirtschaft verdrängt und als besondere Berufe jetzt ausgeübt werden. Infolgedessen ist die Möglichkeit der Hausproduktion eingeengt, die Hauswirtschaft beschränkt sich mehr und mehr auf Ordnung des Konsums, und die so frei gewordenen Arbeitskräfte suchen anderweitig ausser dem Hause Beschäftigung.
Im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung des Frauenerwerbs sollen hier die wichtigsten diesbezüglichen Angaben der Berufsstatistik von 1895 zusammengestellt werden.*)
Auf die einzelnen Berufsabteilungen und -Stellungen verteilten sich die weiblichen Erwerbsthätigen wie folgt:
Weibliche seit 1882 mehr
Erwerbsthätige
weniger (
-)
absolut
Proz.
absolut
Proz.
/ Selbständige.
346 899
5,27
69 731
25,1(>
A.Land-l Angestellte.
18107
0,28
12 226
207,89
wirt- <J Mitthätige Familienangeh.
1 020 443
15,511
136 288
6,05-
schaft Sonstige Arbeiterinnen .
1 367 705
20,79)
1 Zusammen.
2 753 154
41,85
218 245
8,61
/ Selbständige.
519 492
7,90
— 59 986 -
-10,35
B y Angestellte.
; Mitthätige Familienangeh.
9 324
0.14
7 055
310,93
43 974
0,67)
447 073
82,00
c us ne I g ons tjg e Arbeiterinnen
948 328
14,41)
l Zusammen.
1 521 118
23,12
394 142
34,97
q / Selbständige.
tt j i I Angestellte.
und 6 i Mitthätige Familienangeh.
202 616
3,08
52 044
34,56
11 987
0.18
8 826
279.22
94 527
1,441
220 628
152,81
v ? , Sonstige Arbeiterinnen .
270 478
4,11)
\ erKenr^ Zusammen .
579 608
8,81
281 498
94,43
1). Häusliche Dienste und Lohn-
arbeit wechselnder Art ....
233 865
3,56
50 029
27,21
*) Die berufliche und soziale Gliederung des deutschen Volkes. Nach der
Berufs-
Zahlung vom 14. Juni 1895. Bearbeitet im
kaiserlichen
statistischem Amt Statt
stik des
Deutschen Reichs, neue Jtolge, Band 111. Berlin 1899, Puttkammer
& Mühlbrecht.