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bringende Beschäftigung finden, wenn sie rechtzeitig die nötige Vorbildung erhalten hätten.
Ein neues Terrain, das der Gesundheitspflege, ist gegenwärtig das Kampfobjekt, und da scheint der Widerstand schwerer zu bewältigen als im Gewerbe. Seit Hippokrates ist es ein männliches Gebiet und die Männer werden es nicht leicht aufgeben. Gegenüber dem Ein- wande, den Frauen fehle die innere Befähigung zur Medizin, fällt die offenbare Befähigung der Frauen zur Krankenpflege schwer ins Gewicht. Möglich ist, dass sie sich für die schwereren chirurgischen Operationen nicht eignen, allein ausserhalb diesen bleibt ihnen auf dem Gebiete der Heilkunde doch noch ein sehr weites Arbeitsfeld übrig.
Nicht gehindert wurde die Frau in der Konkurrenz in Bezug auf die schönen Künste, Litteratur, Malerei, Skulptur, Musik. Wenn wir in der Litteratur erhebliche und achtbare Leistungen sehen seit Sappho, so fehlt doch der Frauenarbeit das, was Parteien schafft, was Schulen gründet. Was will eine Angelika Kaufmann, was eine Rosa Bonheur heissen gegen die Reihe der gottbegnadeten Künstler, die die Welt seit Jahrhunderten mit ihrem Farbenzauber erleuchten? Wo das Weib dem Manne am nächsten kommt und ihn zuweilen sogar überragt ist die Bühnenkunst (Schauspiel und Gesang).
III. Die Frauen-Erwerbsthätigkeit im Deutschen Reiche
Von der gesamten am 14. Juni 1895 gezählten Bevölkerung waren 26 361 123 weiblichen Geschlechts, von diesen waren 5 264 393 hn Hauptberuf erwerbsthätig; einschliesslich der Dienstboten waren es 6 578 350 weibliche Erwerbsthätige, so dass rund ein Viertel der weiblichen Bevölkerung (24,96°/ 0 ) als erwerbsthätig zu betrachten war, während das bei der männlichen für 3 /s zutraf. Man ersieht dies des Näheren aus folgender Übersicht:
Personen (1895)
männli
absolut
che
% d. m. Bevölk.
weibli(
absolut
ihe
0 /o d - Bevölk.
1. Erwerbsthätige . . .
15 506 682
61,03
5 264 408
19,97
2. Dienende.
25 364
0,10
1 313 954
4,99
3. Angehörige.
8 850 061
34,83
18 667 214
70,81
4. Berufslose.
1 027 052 I 4,04 Personen (1882)
1 115 549
4,23
1. Erwerbsthätige . . .
13 372 905
60,38
4 259 103
18,46
2. Dienende.
42 510
0,19
1 282 414
5,56
3. Angehörige.
8 082 973
36,49
16 827 722
72,94
3,04
4. Selbständige ....
652 361
1
2,94
702 125