DAS NÄHEN

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Abb. 6. Steppstich.

Steppstich (Abb. 6). Ganz eng an­einander gereihte Hinterstiche ergeben den Steppstich. Man führt hiebei die Na­del immer wieder genau an dem Punkte ein, bei welchem sie beim vorhergehen­den Stiche herausgekommen ist, und um ebenso viele Fäden wieder weiter als sie übergangen. Dieser Stich erfordert, um schön ausgeführt zu sein, eine grosse Regel­mässigkeit, welche nur erreicht werden kann, wenn die Fäden gezählt werden. Um die Steppnaht ganz fadengerade zu machen, ziehe man einen Faden des Gewebes aus und ersetze ihn durch die Steppstiche. Muss eine schräge Linie oder sehr dichter Stoff gesteppt werden, so ziehe man vorerst einen Heftfaden in abstechender Farbe ein.

Steppsaum (Abb. 7). Der oben beschriebene Stich ist für diese Saumart anzuwenden. Man bereite zuerst den Ein­bug des Saumes, ziehe dann, 2 bis 3 Fäden über denselben, einen Faden für die Stich- abb. 7. Steppsaum. jj n j e aus . <jie Nadel muss durch die drei­fache Stofflage dringen. Jene Seite, auf welcher die Arbeit ausgeführt wird, bleibt die Rechtseite.

3 ) Saumstich (Abb. 8). Ein schöner Saum erfordert einen fadengeraden Stoff­schnitt. Gewebe mit starker Appretur, wie Leinwand und Perkal, müssen erst etwas ausgerieben werden, dann wird ein erster, 1 bis höchstens 2 m/m. breiter Einbug nach der ganzen Länge des Stückes gemacht; vom Anfang an wieder ein zweiter, gleich breiter Einbug, so dass der Stoffschnitt zwischen zwei Stofflagen eingeschlossen ist.

Schmale Säume sind nicht vorzuheften, nur breite, deren Einbug nicht breiter sein darf, als nöthig ist, um das Aus­springen der Fäden zu verhüten.

Der Saumstich wird auf folgende Weise ausgeführt : Man führt die Nadel einen Faden tiefer, als der Saum liegt, ein, stellt sie ein wenig schräge, um sie zwei Fäden oberhalb des Saumes hinauszuführen. Die folgenden Stiche werden 2 bis 3

Abb. 8. Saumstich.