DAS NÄHEN

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Fäden weiter in derselben Weise gemacht, eine streng gerade Linie einhaltend.

Man sieht hie und da die Gepflogenheit, im zweiten Einbug einen Faden auszuziehen, um den Saum gerade vorzubiegen ; es wird aber von dieser Erleichterung abgerathen, besonders bei Hemden. Das durch den festen Bug ohnehin geschwächte Gewebe nützt sich durch das Entziehen der Querfäden noch rascher ab. Schafwollstoffe, welche den Bug nicht annehmen, können nur für 2 bis 3 Heftstiche vorgelegt werden.

Die Saumstiche werden auch für die sogenannten Rollsäume verwendet; um letztere zu machen, darf die Nadel nur durch die untere und die Zwischenstofflage geführt werden, damit die Stichnaht auf der Aussenseite nicht sichtbar wird.

Uebernaht (Abb. 9). Zwei Stofftheile, ob nun fadengerade oder schief geschnitten, werden mit den Schnittkanten genau aufeinander gelegt und ungefähr 1 bis 2 c/m. tief mit 2 c/m. langen Stichen geheftet, um dann mittelst Maschine oder mit der Hand mit Hinter­stichen genau nach dem vorgezogenen Fa- Abb ' 9 ' Uebernaht - den genäht zu werden.

Ist diese erste Naht vollendet, so wird die Hälfte des inneren Einbuges weggeschnitten, der breitere Stoffrand wie zum Saume umgebogen und wie dieser mit Saumstichen niedergenäht.

Noch während des Arbeitens muss der Zeigefinger der linken Hand die Naht von unten glätten, damit sie, vollendet, ganz flach liege und die Stiche auf der Rechtseite nicht durch Stoffüberfluss gedeckt seien. Jenen Leserinnen, welche im Nähen noch nicht hinlängliche Fertigkeit besitzen, wird ange- rathen, vor Beginn des Säumens die Naht auf der Rechtseite des Gegenstandes mit dem Scheerengriff oder dem Fingerhut glatt zu drücken.

Runde Uebernaht. Die erste Naht wird wie zur ge­wöhnlichen Uebernaht vorbereitet und ausgeführt, dann wird die innere Stofflage bis auf 4 Fäden breit weggeschnitten, der äussere Stoffrand, welcher breiter geblieben, wird vom Daumen der linken Hand so weit eingerollt, dass sich der Stoffschnitt im Röllchen ganz verbirgt. Der Nähfaden wird eingeführt,