Il6 PLATTSTICH- UND GOLDSTICKEREI
einnehmen, hinaus- und hinter den Fäden wieder hineingebracht, um an der durch den Strich und Pfeil bezeichneten Stelle wieder herauszukommen.
Der die Fäden festhaltende Stich muss diesen stets so viel Spielraum lassen, dass sie nicht übereinander zu liegen kommen. Sobald die Nadel an der entgegengesetzten Seite herausgezogen wird, sind die Fäden nach links zu legen, wo sie, wie vorhin angegeben, befestigt werden. Diese Stichart lässt sich auch auf Leinenstoffen und sonstigen nicht allzu kostbaren Geweben mit Coton à broder D.M.C (*), Fil d’or D.M.C und Chiné d’or D.M.C (*) ausführen. Sehr wirkungsvoll erweist sichdieVerbindungtieferer Töne Rouge-Cardinal mit blauem Chiné d’or oder auch hellere Töne Bleu-In- digo mit rothem Chiné d’or.
Die Goldstiokerei. — Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kunst mit Gold zu sticken fast nur mehr von den hiezu herangezogenen Fachleuten betrieben. Aeusserst selten nur wurde sie im Privatkreise ausgeübt, denn Jedes scheute es, sich in einer Technik zu versuchen, zu deren vollständigem Erlernen nach damaligen Begriffen eine Lehrzeit von neun Jahren erforderlich war. Seitdem die Mode die meisten Nippsachen mit Monogrammen und zartsinnigen Widmungen ausgestattet verlangt, nimmt die Neigung, mit eigener Hand die
(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C Garne am Schluss des letzten Kapitels.
Abb. 234.
Einzelnfigur in türkischer Stickart. Begonnen.
Abb. 235.
Einzelnfigur in türkischer Stickart. Vollendet.