l3o STRAMIN- UND LEIN EN STICKEREI

Richtung liegen, und zwar alle unteren Stiche sich von links nach rechts neigen, wie die Schrift. Auch müssen die Stiche den Stramin ganz decken und darf das Gitter zwischen den Stichen nicht durchschimmern.

Das Eintheilen des Stiokgrundes (Abb. 252). Bevor man eine Straminarbeit beginnt oder den Hülfsstoff aufheftet, sind die Stiche, die sich darauf anbringen lassen, zu zählen. Man nimmt hierzu einen für zwei Stoffseiten genügend langen Faden, zieht denselben ungefähr 10 bis 12 Fäden innerhalb der Kante über und unter je 5 oder 10 Doppelfäden, oder je 10 oder 20 einfache Fäden ein. Diese Zählung ist nach der

Länge und Breite durchzuführen. Inder Abb. 252 ist sie für 10 Stiche eingerichtet.

Nachdem die Fä­den aussen gezogen sind, rechnet man die Mitte aus und zieht ebenfalls einen Faden nach der Länge und Breite ein. Die sich kreuzenden Fäden ge­ben den Mittelpunkt im Innern an. Hat man ausserdem eine Eckenlösung vor, so zieht man noch einen Faden von der Ecke des äusseren Randes in streng diagonaler Richtung gegen die Mitte zu ein. Die Sticheintheilung ist bis zur Vollendung der Arbeit zu belassen, sie erleichtert das Nachsticken der Muster, besonders wenn Ecken und Mittelstücke erst neu gebildet werden müssen.

Fadensorten. Schafwolle und Seide waren bis jetzt so ziemlich die einzigen Zuthaten, welche auf Stramin verarbeitet wurden. Für Teppiche nahm man sogar sehr dickfädige Wolle, damit sie ihrer Bestimmung, das Eindringen der Kälte zu

Abb. a52. Das Eintheilen des Stickgrundes.

Th. de Dillmont, Encykloptrdie der weiblichen Handarbeiten. In-8«. Leinwbd. mit Goldschnitt. Preis M. 3