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DAS STRICKEN

Die Schlingen, welche durch die Strickerei gebildet werden, verbinden sich unmittelbar und ergeben daher eine sehr dehn­bare Arbeit, die sich besonders für wärmende, anschmiegende Gegenstände eignet.

Fadensorten. Wenig gedrehter Faden, wie Coton ä tricoter D.M.C (*), eignet sich besser zum Stricken als fest­gedrehter.

Die zur Strickerei zu gebrauchenden Nadeln aus Stahl, Holz oder Bein sind der Dicke des in Verwendung kommen­den Fadens entsprechend zu wählen.

Ausser den Strickgarnen giebt es noch andere Fadensorten, welche sich ebenfalls zu Strickereien eignen; denn Häubchen und Spitzen müssen mit etwas stärker drellirtem Garn gear­beitet werden, damit die klaren Muster, welche meistens dazu verwendet werden, zu besserer Geltung kommen.

Stellung: der Hände beim Stricken. Der Faden wird über die linke Hand gelegt und zwischen dem fünften und vierten Finger von aussen nach dem Innern der Hand, zwischen dem dritten und zweiten Finger heraus und zweimal um letz­teren herum laufen gelassen.

Dies ist die deutsche Art, den Faden auf die Hand zu winden.

In Frankreich, England und Italien wird der Arbeitsfaden über die rechte Hand gelegt, was jedoch die Arbeit weniger fördert als die deutsche Strickweise.

Die Arbeit selbst ist mit dem Daumen, dem Mittel- und vierten Finger der linken Hand so zu halten, dass das eine Ende jener Nadel, von welcher die Maschen abgestrickt werden, zwischen den Spitzen des Daumens und des Mittel­fingers ein wenig hervorragt.

Die Enden der in Thätigkeit begriffenen Nadeln dürfen nur so viel als unumgänglich nothwendig hervorgeschoben werden, weil sich sonst die Maschen leicht verziehen und un­gleich lang werden.

Während des Strickens vermeide man heftige Bewegungen der Arme, die bei anhaltender Arbeit auf die Nerven ab­spannend einwirken.

(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C Garne am Schluss des letzten Kapitels.

Th. de Dillmont, Encyklopcedie der weiblichen Handarbeiten. 8. Leinwbd. mit Goldschnitt. Preis M. 3 .