PHANTASIE-ARBEITEN

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graugrünen Kornblumenstiele und Blätter und für das in der Natur frischgrüne Blattwerk der anderen Blumen vertheilt sind. Im hellsten Grün sind nur die Maiglöckchen gearbeitet, in Roth die das Sträusschen bindende Schleife.

Die Art der Ausführung solcher Musterungen ist ganz mühelos. Man zieht das Börtchen mittelst Sticknadel an der Blattwurzel von oben nach unten, befestigt es auf der Kehr­seite mit wenigen Stichen und bringt dann den Arbeits­faden, welcher mit den Börtchen stets gleichfarbig sein muss, bei der Blattspitze wieder heraus, legt das Börtchen ebenfalls bis zum Blattende und befestigt es hier, ähnlich wie die Gold­fäden bei Abb. 242, mit einem Stich etwas breiter als das Bändchen, legt dann dasselbe um und wieder zum Anfang zurück, befestigt es hier wieder mit einem Stich, u. s. w.

Um die verschiedenen Blumenarten deutlicher zu kenn­zeichnen, verwendet man verschieden breite Soutache, auch kann man durch dichteres und weiteres Ueberlegen der Bänd­chen den Blüthen eine naturgetreuere Gestaltung geben. Abb. 872 zeigt die schmalen, die Aehren bildenden Börtchen über- einandergelegt, während sie in den weissen Blumen nach unten auseinander stehen.

Knötchenstich, Stielstich und Flachstich vervollständigen die ebenso verwendbare als interessante Arbeit.

Abb. 873. Der Zoppstich.

Abb 874. Altdeutscher Knüpfstich.

Der Zopfstich (Abb. 873). Dieser Stich, dem nach gezählten Fäden gearbeiteten griechischem Stich, Abb. 278, und dem montenegrinischen Stich, Abb. 3 o 6 , ähnlich, kann auf jedem Gewebe, zu jeder Zeichnung, die sich in weiteren Linien bewegt, benützt werden.