PRAKTISCHE ANGABEN

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manchem Vortheil bekannt machen, der ihnen nicht nur nütz­lich, sondern zuweilen sogar sehr wichtig werden kann.

Zu diesem Zweck wollen wir zu einem der ersten Ver­fahren, zum Pickiren zurückgreifen. Beim Vorrichten des Pauspapieres muss Sorge getragen werden, dass ausserhalb der Zeichnung ein 4 bis 5 c/m. breiter Rand bleibe, damit das Pulver während des Aufreibens nirgends ausser durch die kleinen Löcher in den Stoff dringen kann. Ist eine Zeichnung einfach aus 4, 6 oder 8 gleichen Motiven zusammengestellt, so kann sie in ebenso viele Theile zusammengelegt werden und können alle gleichzeitig gestochen werden; ist die Zeichnung jedoch eine freie, so ist man gezwungen, jedes Motiv oder auch die ganze Zeichnung nach den einzelnen Contouren zu stechen.

Bei der Uebertragung der Zeichnungen auf Stoff, darf auf diesen nirgends eine Eintheilung mittelst Blei, Kohle oder Kreide vorgenommen werden ; selten nur gelingt es solche Striche, die überdies häufig störend wirken, von den Stoffen ganz zu entfernen.

Bevor man nun zum eigentlichen Zeichnen schreitet, ist der Stoff genau in vier Theile zu theilen, dann bestimmt man wieder genau die Breite des nach aussen frei bleibenden Ran­des ; ausnahmsweise nur wird eine Musterung bis an die äusserste Stoffkante gerückt. Stoffe, welche einen Bug annehmen können, wie Leinwand und Baumwollgewebe, kann man, gleich dem Papier, auf vier Theile Zusammenlegen, den Bug durch Streifen fest markiren, damit er sich bis nach Vollendung der Zeichnung erkennen lässt. Dieser Eintheilung hat eine zweite nicht minder wichtige zu folgen, nämlich das Markiren der dia­gonalen Linien, die zum richtigen Einstellen der Eckfiguren unumgänglich nothwendig vorhanden sein müssen.

Die meisten unserer Leserinnen werden die Diagonale mit Blei und Lineal auf dem Papier, die wenigsten jedoch in Stoff zu bestimmen wissen, obwohl die Sache sehr einfach ist. Es genügt eben die Ecke des Stoffstückes so umzulegen, dass der äusserste Faden der Webe- oder Schnittkante parallel mit der Schusskante läuft, bei welcher der Umbug gemacht wurde.

Durch dieses zweimalige Legen und Streifen ist der Stick­grund in 8 gleiche Theile eingetheilt. Die Einrichtung des