PRAKTISCHE ANGABEN

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die Zeichnung wieder. Die Pause wird erst nach vollendetem Pausen entfernt ; sind Wiederholungen nothwendig, so muss sie eben genau an den Rapport angelegt werden. Hierauf wird das eigentliche Zeichnen oder vielmehr Malen des Musters mit Wasserfarben begonnen.

Die Ackermannschen sind hiezu die tauglichsten. Wir haben Farben verschiedener Marken versucht, keine haben so fest, selbst auf rauhen Stoffen,gehalten, wie dieoben genannten ; auch kleben sie weniger an dem Stickfaden als andere. Je nach der Farbe des Stoffes, auf welchen die Zeichnung gepaust wurde, nimmt man Blau, Schwarz, Gelb oder Weiss.

Zum Zeichnen auf glatten Stoffen lässt sich allenfalls eine Feder verwenden; wir bevorzugen jedoch für alle Stoffe ohne Unterschied einen feinen Pinsel aus Biberhaaren. Je rauher und haariger das Gewebe, desto feiner muss der Pinsel sein, damit die Farbe zwischen den Fasern eindringen kann.

Bevor das Zeichnen begonnen wird, wird der Ueberfluss des durch das Pausen eingedrungenen Pulvers abgeblasen.

Es ist möglich, dass uns eingewendet wird, dass durch neue Erfindungen das hier angeführte Verfahren längst als veraltet gilt, dass es mit Kolophonium vermengte Pulver giebt, die wenn einmal durchgepaust mit heissem Plätteisen fixirt werden können, dass ferner Gummi enthaltende Pulver mit Spiritus direkt auf dem Stoff aufgelöst werden können und in denselben eindringen, und Anderes mehr. Wir geben zu dass allé diese neuen Verfahren wirklich existiren ; die einen sind aber nur bei Erzeugung von Zeichnungen in grossem Massstab von Nutzen, die anderen hingegen erfordern manchen Hilfs­apparat, der selten im Besitz oder im Bereich jener Frauen ist, die Handarbeiten zu ihrem Zeitvertreib anfertigen.

Das Zuri.ch.ten der Stoffe und Vertheilen der Zeich­nungen. Während unserer langjährigen Praxis hatten wir viel mit Industriezeichnern zu verkehren, und zwar mit wirk­lichen Künstlern in ihrem Fach, so lange es sich darum handelte ihre Fähigkeiten nur auf Papier zur Geltung zu bringen, die aber vor unüberwindlichen Schwierigkeiten standen, sobald sie genöthigt waren ihre Muster auf Stoff zu übertragen.

Wir wollen im Nachstehenden unsere Leserinnen mit so