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Das Maximum der Liclitweite für Steindeckel ist 1 Meter, für die gewölbten Durchlässe 12 Meter. Alle Gewölbe wurden wasserdicht gedeckt.

Eisenconstructionen wurden angewendet, wo für gewölbte Objecte keine genügende Lichthöhe vorhanden ist, und in der Hegel bei Weiten von mehr als 10 Metern.

Für offene Durchlässe von den Weiten 0-6, 1 und 2 Meter wurde genügend erachtet, die Trag­fähigkeit der überspannenden Schienen durch unterlegte Holzbalken zu vermehren, für Weiten von 2*8 bis 12-4 Meter kamen Blechträger, für grössere Weiten Fachwerkträger in Anwendung.

Das Constructionssystem selbst, wie die damit erzielten Resultate finden sich im II. Theile dargestellt.

Die Pfeiler der Fachwerkbrücken wurden, wo irgend möglich, senkrecht gegen die Bahnaxe gestellt.

Alle offenen Brücken erhielten eine Bedielung auf die ganze Breite der Bahn.

Bei sämmtlichen Fachwerkbrücken liegt die mit eichenen Querschwellen versehene Fahrbahn auf eisernen, zwischen die Constructionsträger eingefügten Längsträgern.

Für jedes auszuführende Object wurde ein vollkommen unnachgiebiges Fundament geschaffen.

Bei nicht absolut festem Baugrunde wurde ein tragfähiges Fundament entweder durch aus­gemauerte Schwellenröste oder durch eine Betonlage oder auch durch Pfahlröste gebildet.

Objectsmauerwerk, das mit fliessendem Wasser in Berührung kommt, wurde aus besonders gutem, frostbeständigem Bruchstein in Mörtel von hydraulischem ICalk ausgeführt.

Das bei den Unterbauobjecten der Oesterr.Nordwestbahn angewendete Mauerwerk wird unter­schieden als: Fundamentmauerwerk aus unbearbeiteten Bruchsteinen; häuptiges Mauerwerk aus gerich­teten Bruchsteinen: liäuptiges Mauerwerk aus lagerhaften Bruchsteinen; Schichtenmauerwerk aus in den Fugen nach dem Winkel bearbeiteten Bruchsteinen*, Mauerwerk aus roh oder rein bearbeiteten Quadern; Mauerwerk aus Ziegeln.

Die Tunnels sind, entsprechend der Concessionsurkunde, für sämmtlicke Linien, mit Ausnahme des Flügels Gr.-W ossek-Parschnitz, für 2 Geleise hergestellt.

Die Wasserableitung auf der Tunnelsohle wird durch eine solide Sickerdohle oder durch eine halbkreisförmige Rinne mit Cementbettung bewerkstelligt, die mit durchlöcherten gusseisernen Röhren von halbkreisförmigem Querschnitte überdeckt ist. Die Sohle dieser Wasserleitung, beziehungsweise Sickerdohle, ist 1 Meter unter der Schwellenhöhe angelegt. Vor der Tunnelmündung wird die Leitung in einen Durchlass eingeführt, welcher den Wasserabzug in den Bahngraben vermittelt.

Die Ausführungspreise der Unterbauarbeiten folgen in der nachstehenden Tabelle: