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trat persönlich für die Sache ein. Dank dessen wurden nunmehr die er­forderlichen Mittel, vorläufig 21.000 fl., bewilligt, welche es ermöglichten, die Schule nun auch mit einer zeitgemässen, technischen Einrichtung auszustatten. Gleichzeitig wurde ein entsprechender Betrag für die jähr­lichen Gehalte und die sonstigen laufenden Bedürfnisse, sowie für successive Vervollständigung der Lehrmittel in das Budget eingestellt.

Die weitläufigen, hellen Räumlichkeiten sind von Seite der Gemeinde Wien zur unentgeltlichen Benützung gestellt und sind reichlich mit verschiedenen Werkstühlen, Hilfsmaschinen, Gerätschaften aller Art und Zeichnungsbehelfen ausgestattet. Die Kraftstühle werden durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzt; die Beleuchtung ist eine elektrische.

So finden wir denn im gesicherten Heim, ausreichend vom Staate unterstützt, in der Reichshauptstadt jene Fachbildungsanstalt wieder, zu welcher einst der erlauchte Staatskanzler Fürst Kaunitz den Ge dank en gelegt. Mit ihr ist nunmehr auch die Posamentir­schule 1 ) und die mit dem Schuljahre 1882/83 activirte Wirkerschule vereinigt, und es rechtfertigt sieh hiemit dem vollen Umfange nach die neue, von der Schule angenommene Bezeichnung: . .Lehranstalt für Textili ndustrie, und dies umsomehr, als in derselben nebst der Seidenweberei auch das Weben von Baum- und Schafwolle sowie von Leinen und Jute praktisch und theoretisch gelehrt wird.

Am 22.December 1881 starb Ferd. Reder, der wärmste Freund und rührigste Förderer der Schule in der trübsten Epoche ihres Bestandes. An seine Stelle wurde Herr Ant. Harpke zum Obmanne des Comites erwählt.

Die Schülerfrequenz ist folgende:

Im Schuljahre 1881/2 eingetragene Schüler 278

11

1882/3

r>

99

312

V

1883/4

19

99

298

19

1884/5

91

283

r>

1885/6

99

11

309

n

1886/7

99

11

335

ii

1887/8

11

367

1888/9

229

1889/90

91

11

348

r>

1890/1

11

11

328

91

1891/2

91

11

312

*) Früher

hatte die Posamentirer-Genossenschaft

ihre

eigene

VII. Hermannsgasse Nr. 2, inne gehabt.