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Die nächsthöchste Frequenzziffer weist die k. k. Fachschule für Weberei in Rei ch en her.o- auf, welche in engsten Beziehungen mit der k. k. Staatsgewerbeschule steht, Unterricht in der Schaf- und Baumwollweberei ertheilt, wobei auch die Seide berücksichtigt wird; der Besuch ist ein erfreulich steigender.
Im Schuljahre 1884/5 eingetragene Schüler 181
V »
1885/6
99
183
» n
1886 7
99
196
99 n
1887/8
99
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190
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1888/9
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1889,90
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329
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1890/1
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1891/2
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99
188
Ihr folgt iene von Brünn
mit 139,
dann Schluckenau
mit
Mähr.-Schönber
g mit 100
Schülern.
Letztere
wurde im Jahre
durch Industrielle
der Stadt
in einem
hiezu um
den Betrag
von
30.000 fl. erbauten Hause eingerichtet und deren Gründung damit motivirt, dass im Bezirke Mähr. - Schönberg die Leinenindustrie, begünstigt durch den in nächster Nähe betriebenen Flachsbau, immer mehr emporblühe und mit der Errichtung mechanischer Flachsspinnereien, Bleichen und Appreturen im Schönberger Bezirke dieser Industriezweig eine solche Entwicklung erreichte, dass Schönberg mit Recht heute als der Centralpunkt der Leinenindustrie Mährens gelten kann.
In neuerer Zeit gesellte sich hiezu auch noch die Seidenweberei, die durch Wiener Fabrikanten eingeführt wurde und in Folge günstiger Verhältnisse sich zu einer anerkennenswerthen Höhe emporgeschwungen hat.
Gegenwärtig wird die Leinenindustrie von 2 Grossindustriellen und 48 Fabrikanten und Factoren betrieben und beschäftigt 4000 Arbeiter. Die Seidenindustrie wird von 7 Fabrikanten ausgeübt und beschäftigt 2500 Arbeiter. Hiezu sind noch 4 Bleichen und Appreturen zu zählen, welche 100 Arbeitskräfte benöthigen, so dass 6600 Hilfskräfte der gesammten Textilindustrie Schönbergs ihre Existenz verdanken.
Die k. k. Webeschule in Mähr.-Schönberg besitzt einen reichlichen Vorrath an Webstühlen, darunter 9 Kraftstühle mit Dampfbetrieb, Jacquard- und diverse Hilfsmaschinen, nebst Werkzeugen, Ge- räthschaften, Utensilien und Lehrmitteln aller Art, und 6 Seidenhandwebstühle.