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Im übrigen gilt von der Thätigkeit der Waschedirektrice dasselbe wie von der Konfektionsdirektrice; auch das Gehalt ist das gleiche (100 M. im Durchschnitt).

Für beide sind handelswissenschaftliche Kenntnisse erlässlich, doch kann die Aneignung derselben ihnen unter Umständen sehr zu statten kommen, besonders in Geschäften mit kleinerem Personal, in denen die verschiedenen Arbeiten nicht so sehr auseinander gehalten werden; hier können die Kenntnisse der Buchführung, der Korre­spondenz u. s. w., gepaart mit der Fähigkeit einer tüchtigen Direktrice, zu einer Lebensstellung führen.

5. Wäscherinnen

Wäscherinnen und Büglerinnen, die ins Haus arbeiten gehen, werden mit 23 M. pro Tag bezahlt.

In den Städten lassen die Hausfrauen meist ausser dem Hause in Waschanstalten waschen. Die Inhaber derselben sind meistens Männer, während die Arbeit fast nur von Frauen gemacht wird. Man kann es den Frauen natürlich nicht verargen, wenn sie sich bemühen, diesen erträglichen Erwerbszweig, zu dem allerdings ein nicht un­bedeutendes Kapital erforderlich ist, in die Hand zu bekommen.

Die Direktrice einer Waschanstalt erhält 70150 M. Gehalt monatlich.

Die Feinwäscherin oder Putzwäscherin muss Verständnis und Geschicklichkeit besitzen; sie wird verhältnismässig gut bezahlt. Die einträglichste Arbeit pflegt das Waschen von Herren-Oberhemden, Kragen, Manschetten und Plastrons zu sein. Bei Ausdehnung des Geschäftes lassen sich Gehilfinnen und Lehrmädchen aufnehmen.

6. Plätterinneu (Büglerinnen)

Das Geschäft der Plätterin wird oft gleichzeitig mit dem der Wäscherin ausgeübt, kann aber auch für sich allein betrieben werden. Die Plätterin kann ihre Beschäftigung in und ausser dem Hause versehen, Arbeit in einer Plättanstalt nehmen oder selbst eine solche einrichten.

Kurse zum Erlernen des Plättens bestehen in den meisten Haus- haltungs- und Gewerbeschulen für Frauen.

Das Feinplätten ist eine Beschäftigung, die wohl zu empfehlen ist, denn es ist eine saubere, angenehme Arbeit, die recht gut bezahlt wird: eine gute Plätterin erhält bei achtstündiger Arbeit (2 Stunden für die Mahlzeiten dazu gerechnet) für den Tag 23 M. in der Grossstadt, und in kleineren Städten natürlich den Verhältnissen ent­sprechend etwas weniger. Das eigentliche Plätten ist in einigen Wochen für geringe Kosten zu erlernen; eventuell können unbemittelte

Kellen, Die Frauen im Handel und Gewerbe g