DAS AUSBESSERN

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Man nimmt dazu eine möglichst feine Nadel, und statt Seide oder anderen Faden, Haare, die stärker sind als die Stofffäden, Rothe und weisse Haare sind am stärksten; dass dieselben vorerst ganz entfettet werden müssen ist selbstver­ständlich.

Man schneidet das Tuch auf der rechten Seite, mit einem Rasirmesser fadengerade, so dass das Haarige des Tuches den Schnitt und die Naht bedeckt.

Die Scheere raubt zu viel der feinen Härchen des Stoffes, wodurch die Stopfe sichtbarer wird, als wenn der Schnitt mit dem Messer vollführt wird.

Wenn der Schnitt rein und gerade ist, setzt man den anzu­stopfenden , ebenfalls gerade geschnittenen Theil, mittelst grösseren Ueberwindlingstichen ein oder an.

Dann nimmt man die Nadel mit dem an seiner Wurzel eingefädeltem Haar, führt sie 2 bis 3 m/m. ausserhalb des Schnittrandes ein. Auf keiner Seite des Tuches dürfen weder die Nadel noch das Haar sichtbar sein ; die Stiche müssen sich in der Dichte des Stoffes verlieren, so zwar dass das Haar wie zwischen zwei Stofflagen verborgen liegt.

Beim Zurückführen des Fadens muss die Nadel genau wieder in dieselbe Oeffnung eingeführt werden, aus welcher sie heraus­gekommen. Die Stiche selbst sind im Tuch ein wenig schräge zu stellen und das Haar nicht zu stramm anzuziehen.

Wenn die Stopfe vollendet, legt man den Gegenstand auf ein reines hartes unüberzogenes Brett, ein feuchtes Tuch auf die Kehrseite der Stopfe und glättet mit heissem Eisen.

Bei sorgfältiger Ausführung wird das schärfste Auge den neueingesetzten Stofftheil nicht entdecken können.

Das Einsetzen. Wie früher erwähnt, wird der Theil eines Gegenstandes, welcher zum Stopfen zu schadhaft ist, aus demselben herausgeschnitten und durch einen neuen ersetzt.

Bei gebrauchter Wäsche muss dieser neue Theil von einem leichteren Gewebe sein als solches ursprünglich verwendet worden war.

Das neue Stoffstück muss genau nach der Form und in der Fadenlage des ausgeschnittenen genommen werden, jedoch